Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1892 — Heidelberg, 1892

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2477#0318
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
59

Dcr Markt beflimit in der Zeit vom 1. April bis .lO. Lepieniber niorgeus um
6 Uhr, vom 1. Oktober bis 31. März morgens iim 7 Ubr iind endiql jeweils miimgs
pm 12 Uhr. Eine Strmde nach Schlich des Markles mus; jeder Berkirrrier seiue (stc-
Mchaften, Ncstc und Abgänae jeder Art entsernt baben.

tz 2. Gegcnstände des Wochcnmarktperkehrs sind:

il. Nohc Naturerzeugnisse jeder Art;

b. Fabrikatc, dercn Erzcngung mit der Laud- uud Forstwirtschasi, dem (starlen-
und Obstbau oder der Fischerci in nnmittelbarer Verbiudung nehi, oder zu deu ^lebeu-
bcschäftigungcn der Landlcutc dcr Umgcbuiig gehörl, oder durch Taglöbuerarbeit bc-
ivirkt wird;

e. Frische Lebensmittel aller Art, sowie geräuchcrte uiid gesalzeue Fleischwaareri:

ä. dic Warcn dcr Töpfer, Küblcr, Korbmacher und Besenbiuder. serner Haiis-
macherlcinwand, insoferne ste nicht in Ställden verkaust wird.

8 3. Ausgcschlossen vom Wochenmarktverkcbr ist der Vcrkaus der in 8 2 nichi ge-
namrtcil Gcgenstände, insbesondere dcs Schlachtviehes, der Trödel-, Cotoliial-, Lpe-
zerei-, Kurzwarcn und geistiger Getränke icdcr Art, cbenso der Warcu der Biirsteri-
binder, Kammmachcr und Znckerbäcker, sowie der Verkauf vou Seenscheu iriid von
Käsen, mit Ansnahme des weißcn Käses nud der uicht sabrikmäszig hergestellteu
Haiidkase.

ß 4. Dic Verkänfer haben die znm Verkans ibrcr Ware» besiimmteu Pläve nach
Amvcisung des vom Stadtrat ernannteil Markniieisters eiilzuirchmeir inid diirseii die
ihneii aiigewiesenen Plätzc nicht wechseln.

An zwci verschicdenen Orten feilzuballcn, ist nur Verläuseril iolcber Wareu ge-
stattet, für ivclche verschiedenc Vcrkanfspläve bestimmt siud.

Während der Marktzeit dürscn die Pläpc zu keiuem andereii .stvecke beuüyt oder
vcrspcrrt iverden, und es ist untersaat, über den abgegrenzren Marklplap ivährcud der
Daner des MarkteS zu reiten, mit Wagen zn sahren, T'ieb zn lreiben, Hunde zu sübren
oder laufen zu lasseu.

8 5. Es dürfen nur gesnnde, unverdorbeiie, uuversäljchre uud voUständig reise
Warcu zu Markt gebracht werden.

Vcrdorbenc, vcrfälschte, unrcife oder joust der Gesilildbeil i'chädliaie Waren iver-
dcn — vorbehaltlich des C'inschreilens mil Slrafe - weggenommen.

8 6- Die Gesäße, in welchen cntrabmle Milch vcrkansl odcr seitgebalteii wird,
miisscn an offenstchtlichcn Stcllen eine deutliche, nicht verwijchbare Fnschrisr nagcn,
wclche die Bczeichnung „Cntrahnne Milch" enlbält. Die Fnichri'l ist auf deu
Skiteiiwäiideil nnd wenn thunlich anch auf dem Deckel des Gefäsres anzubringen »nd
hat durch Aiifmalen mit schwarzer Farbc auf hellem Umergruttd zu ersolgen. Die
Biichstaben der Jnschrift sollen mindestens 3em lang seiu.

8 7. Auf dem Wochenmarkt darf nur deu Borjchrisleu der deuljcheu Mast- uud
Gcwichtsordnung entsprechcndes Maß nnd Gewicht iu Amvendung konuuen.

Die Polizeimannschaft ist außer der ihr nach 8 2 des Neichsgeieves vom l-t. Mai
1879 zustchenoen Befugnis zur Entnahme von Proben iveiier besugr. Ma'.knoaren,
wclche nach angegebenem Maß oder Gewicht feilgeboien werdcn, uachzuwiegcn Vezw.
nachznmessen, uno Gegenstände, welclie das bezcichnete Maß oder niewicku nichr babeu,
vom Feilbieten auszuschließcn, vorbehaltlich etiva verwirkler Llrase. soseru nichl in
anderer Weise, z.B. durch Zcrkleincrn eincm wcilereu Feilbielen uach dem angcbliciien
Maß oder Gewicht vorgebeugt werdcn kami, voiu Feilbieteii auszm'chliesten.

8 8. Gctreide, Hülsenfrüchte, Dürrobst, Kartoffeln mid Bobnerr dürfeu mir uach
Gcwicht verkauft werden.

Auf Verlangen des Käufers muß auch jede andere Marklware aus dest'eu Kosten
gewogcn werden.

Zum Verwiegen der Waren kann die airf dem Wochcnmarkie von dem Marlt-
meister mit Genehmigung dcS Stadtrates aufgestellte Wagc beuützt rverden. Die im
Tarif vorgesehene Waggebühr hat der Käufcr zn zahleu.

8 0- Jeder Verkäufer von Backwaren hat während der Veikattjszeir eiu nir das
Publikum leicht erkcnnbares Plakat an seinem Wagen oder Verkaussüsch anzubringen
mit Angabe des Gewichts der Brodc sowie des Preises.

Dieses Plakat ist jeweils am 1. und 15. jedeu Mouats nüt dem polizeilicheu
Stempel versehen zu lassen. Innerhalb dieser Zeil darf das Gewichl nicht geändert
und der Preis nicht erhöht werden.
 
Annotationen