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393

8 3. Die Friedhoss-Komnüssiori tcilt dos Gcsuch mil mmttichett Belegcil unter
Beisiigung ihrcr cigettcn Aellf;erttllg dcm Bezirksaml iilit, welches erfordcrlicheil-
stills vor i>Ibgabe seiuer (s'ttlschlicsziliig deu Gros;b. Bc-zirlsaru darubcr zir höreil
hat, ob iilhaltlich der Belegc die Todcsursache als ciue uan.'rliche vollkottiiiien klar-
gestellt ist.

Beftchen iiach dem Gutachteil des Grofth. Bezirksarztes .sweisel hicriiber, so
kanu das Bezirksamt deu Aiigehörigeil deS Bcrstorbeiictt attheimgcbcu, zur.vcbimg
der Zweifel die Leicheilöffiillttg durch dcu beamleien Arzl vorttehiiien zu lasseu uud
dcn Beflllid vorzulegen.

Werdeu auch durch das (vrgebuis der Scktiou uach Anncht dcs Grofth. Bezirks-
arztes hier dic Fweisel übcr die Todesuriache uichl voüüändig beieitigt, so ist die
Erlaubilis zur Vorriahme der F'eircrbcstaltilug vom Bczirksamr zu versageu.

8 4. -Beim Bestehcn des Vcrdachls eiuer gewaltiaittett Todesursache (cinschließ-
lich Selbstmord mid Uilglücksfalle) richket sich das Weilere uach dcn Vorschrifteil
über das Vcrsahreil bei gewaltsameii Todessälleri. Tie Verbreuiiliüg iü iu dieseu
Fällcn unstatthaft.

8 ,ff. Wird dic Geiiehiiiigmig erteilt, so steltt das Bezirksaml deu nachsttcheudcil
Aligehörigcil eiiikir schristlicheu Geiiehmigiiiigsbeschcid m und i'cizt hievon den Groß-
herzoglichcn Bczirksarzt mid die Friedlwss-^roriimiisiou iir ttcllilliiis.

8 6. Lcicheii vou auswärts verstorbeiicii Pcrioiieu, welcbc bier zur Vcrbrettmittg
kouiiueil sollcu, dürfcn erst dami hierhcr gcbrachl werdcu, ivemi die uach 8 2 ff.
dieser Vorschrift crforderliche bc.zirksamtliche Geiiehmigmig znr Fenerbestattung cr-
teiltist.

Solche Leicheu siud uriniittclbar nach der Ankunst iu die Feirerbcstattiingsailstalt,
bezlv. wemi deren (s'iuäscherung aiisnahmsiveise »ichl wsorr crsoigeu kami, zimächst
m die Leicheuhallc zu verbriugeu mid hat dereii Verbrcmuiug, wcuu möglich, uoch
am gleicheu, spätesteus aber am solgeuden Tage slaltzunudcn.

8 7. Dic (s'lilscgnttttgsfeieilichkcileii für bicr Vcisrorbcne sindeil in der Regel
m der Leichenhalle stall, worauf die Lciche im Fng nach dcr Feuerbestatkmigsalistatt
verbrachr wird.

Aus Wmisch der röiiiterbliebciiei! kömien die Feierliclckeitett auch in der Fcucr-
bcstattiittgsaiistalt, wohiu ia dicscm Fallc dic z.'eichc vorbcr zii vcrbriiigen ist, ab-
gehaltcn werden.

8 8. Hjiisichtlich der Fellerbestattimg selbst wird Folgendes beslimmt:

a) Di'e Größe des Sarges, welchcr aiis weichcm .<?olze hergcstcllt sein miiß rmd
nicht mit mctalleiicil Fierräteii versehen sein soll, darf solgendc Timcnsioiicli m'cht
iiberschreitcn: Länge 2,25m, Breire 0,75m, .'ööhe 0,72m.

d) Nach Aiikmift der Leiche in dcr FeiierbeskattttilgSattstalt wird der Sarg auf den
dott befiiidllchcil Sarkophag gcstcllr mid init diesem nach Beeiidigmig der Eiiiscgnmigs-
fei'erlichkeitcii in den mitercn .Aamu der Feiierbestattiiiigsaiistalt dnrch hydraulische
Vorrichtmig versenkt, während sich gleichzcitig dic (ttmcnkmigsöffmlng geräuschlos
wieder schließt; im miteieit Naiim wird dcr ^arg von dem Personal auf dcu eiscriieil
Verbreimmigswagcn vcrbracht mid sodaiin mirtels Säiieiicn in dcn Vcrbreiimmgs-
raum geschoben, Ivoranf miiliittclbar dcr eigentlichc Verbrcimimgsakt bcginnt.

e) Der Verbreimimgsakt mnß so gcteitet werden, daß ivährend des ganzeu Vor-
gangs weder gefärbtcr Nauch dem ttamin entstcigt, noch rrgend welcher Gernch wahr-
nehmbar wird.

8 9. Während des Feilerbestattmigsvorgaiigs dürscn sich anßer den mit der Aus-
fiihrmig und Neberlvachimg beailftragtciiPcrsoiieii mir die (iiächstcii) erwachseiieu Au-
gchörigen des Verstorbcucii iiu Vorraiim des Verbreimuugsofcus aufhaltcn.

Die Beobachtuug des Berbremumgsaktes selblt ist m der Negel nur dem oben-
genaimten Dieustpersonal und für diejeiügcu Fälle, iu ivelcheu die fragliche Beobach-
tung durch einen Saiütätsbeanitcil ans besonderem Anlaß driugeud gcboten ist, dcm
Großh. Bezirksarzt gestattet.

Ausnahmsweise kaim die C'rlaubilis hicrzn von der Friedhosskommissioil nuch den
nächsten Lcidtragendeii, sowie mit Biistiimiiung dcr leizreren solchen Pcrsonen ertcilt
werden, welche an der Beobachtimg cin wissem'chasllichcs oder techiüsches Jntercsse
haben.
 
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