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Z 10. Die Aschenreste, welche den Hinterbliebenen nnch ihrem Wunsch entweder
in geschlossenen Holzkistchen oder Gefcißcn von gebranntcm Thon oder in zilsiclöthctcn
Blechbüchsen übergeben werden, können entweder anf dem Friedhos beerdigt oder eben-
daselbst obcrirdisch ansbewahrt oder auch von den Hintcrblicbenctt in eigene Äerwah-
rung genonimen werden.

Maßgebend ist in dieser Hinsicht in erster Linie der Wunsch odcr dic Anordnung
des Vcrstorbencn, in Ermangelung solcher der Wunsch dcrjcnigen Pcrsonen, welche siir
die Bestatliittg sorgen.

Sämtliche Arten von Behältern im Sinne des Absatzes 1 diescs Paragraphen
werden in vorschriftsmäßiger Beschaffenhcit von der Friedhofskommission stets vorrätig
gehalten.

§ 11. Im Einzelnen gelten hinsichtlich der Verwabrnng der Aschcnrcste solgende
Bestimmiiiigen:

1. Sowcit dnrch den Berstorbcnen oder dcssen Hintcrbliebene nichts andercs be-
stimint ist, werden die Aschenreste ain' deni hiesigc» Friedlios in den hiezii vom Stadt-
rat bcsonders zn bestimmendcn Leichenseldern 0,60m tief iinter der Bodenstächc bci-
gesetzt rind zwar mit einer Nnhezeit von 15 Iabrcn.

Ieder (strabplatz ist 70em lang und 60em breit.

Im Uebrigen sindeii beznglich dcrartiger Gräber die 88 26, 29, 60 der I-riedhos-
ordniittg siiittgemäße Aiiweiidttiig.

2. Ans Wunsch köiiiieii nnter den vom Stadtrat sestzuseizenden nähcreii Bedin-
gnngcn besondere Familieiigrabstätten fiir Beisctzuilg von Aschenresten abgcgcbcn
werden.

Die Beisctziing der Asche in einer solchcn Familiengrabstälte, deren Fläche 1,20m
lang und 0,80m breit sein soll, kann auch in der Weise ertolge», daß miterirdische
gemaiierte Gruften dasür hergestellt werden, auf wclche indessen 8 62 der Lcichen-
und Friedhofordniittg leine Anweiidiittg sindet.

Für die oberi rdische Aiifstellniig von Ascheiibchälierii (Uriicu) in solchcn Fa-
miliengrabstätten bedarf es der besonderen Geiiehmigung der Friedhofs-Üonimissioli,
wclcher vorhcr Zcichttilttgcii mit genauer Alaßangabe einzureichen sind.

3. In Familiettgrabstättcn, welchc bercits für die BesLattiiiig von Lcichen in
Gebrauch geiiommeii sind, ist die Bcisetznng von Ascheiiresten ebenfalls gestattet: zu
diescm Zwcck darf die Sefsiinng des Grabes auch sehoii vor Ablauf von 25 Iahren,
jedoch nur bis zn einer Ticse voii 60 Eentimeter stattfindeii.

4. Endücl! laiitt die Beisetzung der Ascheiireste in besouders dazu bestimmtcn »nd
von der Friedhofs-üommissioii stetS vorrätig gehaltenen Gcsäßen von gebramileiil
Thon lUrnen) ancli in dcr Halle der Ftuerbestattiingsanstalt stattsiiiden, svweit
dorifelbtt Aiiclictt zn diesem Iivecke vorhaiidcn sind.

Die näiieren Bettimmi'.iigen über die sür Abgabe dieser Nischeii zu erhebeiiden
Taxeu mid üder die Art dcr Uinenbeisetzung iu densclbcii trifft der Stadtrat.

8 12. Tie Aiissieht über die Fenerbestattuugsanstalt liegt dem Friedhosaussehcr
ob, desseii Anordttnttgen sich das übrige Personal nach Maßgabe der vom Stadlrat zit
erlasscndeii besondcreii Tieustweisung zu sügcn hat.

8 16. Ueber die zur Ausnnhme der Aschenreste bestimmten Leichenfelder, sowie
über die in Familierigräbern mid Nischen bcigesetzten und die an die Angehörigcn ab-
gegebenen Aschenreste hat der Fricdhofaiifscher getrcnnte Bücher zu führen. Anf dicse
Bücher findet der 8 26 der Fiiedhofordnmig mit der Maßgabe Anweiidung, daß m
dieselben außer den dort vorgeschriebenen Ängaben noch für jeden einzelnen Aschen-
reft Tag, Monat und Iahr der Verbremiung einzutragen ist.

8 14. Soweit diese Vorschrist nichts andcres bestimmt, ist die Leichen- mid Fricd-
hofordiiung sür die Stadt Heidelberg vom 15. November 1889 anch für die Vornahnie
der Feuerbestattungen maßgebend.

Jm Falle der Feuerbestattung kann die zweite Bcsichtigmig der Leicke durch
den Leichenschauer (8 6 ff. der Verordnung vom 16. Dezember 1875, Ges.- u. V.-Blatt
S. 369) unterbleiben nnd finden die 8811 ff- der genannteii Verorbnung entsprechende
Anwendmig.
 
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