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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1897 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.2481#0416
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daiieni. Die Nuliezeit ist von zwolf Nhr nochts zu rechiien und uiust bei zivei uufeiii-
auder folgeuden Soun- uiid Fcsttnzzeu bis sechs INir nbeude' des zweiteu Tnges duuer»«.
Jn Betriebeu mit regelmästiger Tug- und Nochtschicht kuuii die Ruhezcit friibesieiie.
uiu sechs Ntir ubcuds dcs vorhcrgehcudeu Werktages, spätesteus u»> sechs Nhr morgeus
dss Soun- uud Festtugcs beginueu, weuu fur die uuf deu Begiuu der Nuhczeit sol-
geudcn vieruudzwanzig Stuudcu der Betrieb ruht.

Hierzu bemerken wir solgeudcs:

1. DaS iu sl lObb Abs. l eutbalteue Berboi der Sonutagsarbcil gili nichl fiir
die b'and- uud Forstwirtfchast, dcn Oiarieuba», deu Weiubau, die Viebzuelu, dc» Ote-
sckäfksbetrieb der Apolheker, die Ansübuug dei Heilkuude und der ichöucu!>iiiusle und
die iu § 0 Abs. 1, Saiz 1 der iHewerbeordiiuug bezcichueleu Oleivcrbe.

Feruer sind kraft bcsouderer Borichrist vou dem Berbot der Souiitagsarbeit aus-
geuommeii Gast- uud Schaiikwirtschaflsgkwerbe, Musikaust'ühriuigeu, Schaustclluugen,
theatralische Bocstelluiigeu uud soustige riustbarkeiteii, soivie die Berkehrsgewerbe
8 >05i.

2. Iu denseuigeu .'öaudelsgewerbeu, iu welcheu beim Ladeuvcrkaus a» deu
Wareu AendeniugS- oder Zurichtiiugsarbeitcii vorgenoiiiiiieu werdeu tGewerbc der
Fleischer, Hutmacher, Blunienhäudler, Nhriuacher uud dergl.), ist die Bcschäftigung
mit dieseu Arbeitcu als Beschästigung im ^aiidelSgewerbe zu betrachlcu uud deshalb
au Souu- uud Festtageu währeud der für das belreffcude Haudelsgcwerbe sreigege-
beueu Zeik gcstattet.

3. Berboteu ist au Souu- und Festtagku jede Art der Beschäftiguua vou Arbei-
teru „im Betriebe" der uuter 8 1051, Abi. 1 sallcudeu Gewerbe, also im Betriebe vou
Bergwcrkeu, Saliueu, Attsbereituugsaustalteu, Brüchcu uud Gnibeu, vou Hütteu-
werken, Fabrikeu uud Wcrkstäticu, vou Bimmerplägeu uud Bauhöfeu, von Werfie»
uud Ziegeleieu.

Durch die Wone „im Betriebe" ist zuiu Ausdruek gebrachl, dast das Berbot uicht
uur räumlich für die Betriebsstäite, iu welcher sich dcr bctreffeude (ffeiverbcbetrieb
regelmästig abzuwiekelu Pflegt, fouderu für jede zu dem Gewerbcbetrieb gehörige Thä-
tigkcit gelteu soll. So dürfeii z. B. Monteure, Schlosfer-, (stlaser-, Malcr-, Tapezier-,
Barbiergehilfeu währeud der Soiinragsruhe auch austerlialb der Bctricbsstälte uicht
beschaftigt iverdeu, soweit uicht ctwa die betreffeudeu Arbeiteu gemäst deu Borschrifleu
der 88 l05c bis k statthaft siud.

4. Das Berbot der Sountagsarbeit gilt auch für „Bauteu aller Arl", d. h. für
Hoch-, Ties-, Wege-, Giseubahu- uud Wasserbautcu, fowie für Grdarbeitcn, soseru
diese nicht Ausflust des laud- oder forstwirlschastlichcu Belriebes, deS Weiubaues
oder Garteubaues siud, feruer uickt uur sür Aeubauteu, foudcru auch für Aus-
bcsserungs- uud Jilstaiidhaltuugsarbeiteu, z. B. auch für das Schorusteiusegergewei be.

5>. DaS Berbot der Sountagsarbeil gilk für gewerbliche Arbeiier im wcircslen
Siuue, also uicht uur für Gesclleu, Gehilfen, !üel» liuge, Fabrikarbeiier uud audere
iin Betriebe beschäftigte Handarbciter, soudcru auch für Werkiueister, Bctricbsbcauite
uud Techniker.

6. Die deu Arbeitern zu gewähreube N»he soll iiiindesteus daueru:
für einzelne Souu- uud Festtage 24 Stuudeu,
für zwei aufeinauder solgende Souu- und Festtagc 36 Sluudeu,
für das WcihuachtS-, Sster- uud Psiugstfest 48 Stuudeu.

Diese Nuhezeiteu müssen auch in solcheu Betriebeu, die au Werktagen uuuulcr-
brocheu niit regelmästiger Tag- uud Nachtschicht arbeiteu, gewährt werdcn, soweil
uicht etwa für diefe Belriebe gcmäst 8 105 e. bis v AuSiiahiucu von dem Berbot dcr
Sountagsarbeit Plab greifen. Währeiid aber iu Betricbeu, die uur bei Tage oder iu
uuregeliuästigcu Schichten zu arbeiteu Pflegcu, die Ruhezeit stets von 12 llhr uachts
an gerechnet werdeu soll, kaun iu Betricbeu mit regelmästiger Tag- und lltachtschicht
die Nuhezeit schou frühestens um l> llhr abeuds deö vorhergeheudeu Werktags uud
spätestcns erst um 6 llhr morgenS des Souu- uud Festtags begiuneu, wenn für die
auf deu Begiun der Ruhezeit folgenden 24 Stundeu dcr Betricb ruht.

Für alle Fälle gilt die Borschrift, dast dic Nuhczeit au zwci aufeinander folgcu-
den Sonn- und Fcsttagen stets bis 6 Uhr abcuds des zweiten Tages dauern must.
Demnach bcträgt die lliuhezeit iu Betricbeu, die keine regelmästigeu Tag- uud Nachl-
schichtcu habeu, nicht nur 36. souderu luindesteus 42Stuudeu (vou dcr MitteruachtS-
ftuiide vor dem erstcn Tag bis 6 llhr abeuds des zweiteu Tags).
 
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