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Stadtbuch der Stadt Heidelberg: Stadtbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Handschuhsheim, Kirchheim, Wieblingen, Rohrbach un den zur Stadt gehörenden Siedlungen für das Jahr 1927 — Heidelberg, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2509#0515
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Schenkung ift im Locjex LsursgftZmensis enchalken mid ist als crste Nennuna in ae<
schichtlicher Zeit zu bewertein L- muß also um sene Zeit schon ein geregeltes Sied<
lungsaebiet am Grte gewesen sciin Nian gestt dccher nicht sebl, wenn man annimmt,
daß unser beutiges Teobrbach seine Lntstchung den Franken uud im engeren Sirme den
domaligen Trägcrn und Oerbreitern der christlichen Aultur, den Mönchen verdankt,

Die folgenden IahrbmiLcrte nennen nun den Namen des Grtes noch öfter und
meist auch in äbnlichen Zusamnieichängen, wie die oben erwäbntcn, nämlich in Stiftun-
ge», die an das Rloster torsch gingsn,

dlach Lem Niedergang des Alosters kam Ler Mrt in den Besttz der Diozese Worms
und diese blieb dann auch noch längere Zeit tcbensberrin, als schon die s?falz ibren
bilirfürsten aus dem Geschlecht der Wittelsbacher batte,

An vasallen werden in Nobrbach im sö, Zabchundert die Ldeln: böeinrich, köür
ni ng und Winbard von Nohrbach genannt, chie sinö wcchrscheinlich die vor
fabren Lerer von Landschubsbeim, dercn Rechtszeichen, cme kiand, heute noch im
Walde der Gemarkung zu finden ist, Weiler warcn am Grte das biloster Gchönau,
Lie Deutschherren, das Augustinerkloster bieidelberg, das Stift Neuburg bei loeideibcrg
Las Stitt bicubausen bei Worms, die bierren von Sickingen und Venniiigen begütert,
Auch die Kurpfolz, also die Wittelsbacher hatlen uicht unbeträchtlichen privatbesitz. Zni
Wechjcl der Zciten wurden dann spätcr auch die kscrren von der Tann, von dbiau-
biijon und keoprechfing, teils durch bseirat uud Erbschaft, teils durch blauf am Vrte,
cmfässig, Noch beute erinnert der „Tanuische käof" an die Nesitzung dieses Geschlechtes.

Zur Zeil der Neformalion, in dcr ja die ganze f2falz zur neuen kehre übertrat,

Zbre Namen sind Brechtel und sie hinterließen ^tiftungen, welche Studierenden zugute
kamen,

Der <Nrt muß um dicse Zeit schon eine beträchtliche Tinwobnerzabl gehabt baben,

nennt 85 selbständige Bürger, welche, wenn man annimmt, daß alle verbeiratct waren,
mindestens mit ihren Angehörigen 700 Tinwobner ergeben,

Der öOjäbrige Rrieg machte auch aus Nobrbach einen Trümmerbaufen, Be-
reils 1635 stand der Mrt vollständig leer, Aein einziges Schriftstück gibt Runde aus
den Bchicksalen, öie Gri und Bewobner in den Schrecken jener Zahre erdulden mnßten.
Nur das einc wissen wir, daß nach dem Rriegc nichts als Trümmcr zurückblieben,
auf deneu nach und nach wenigstens ein Teil des Grtes wieder crstand, Dank dsr
sorgenden bsand des Rurfürsten Rarl kudwig konnten die noch lcbenden Tinwobncr
und ibre Nachkommen wieöer zurückgerufen rverden und auch vertriebene bsugenotten
und andere wurden angesiedelt, Rasch entwickelte sich dann einc geregelte Tätigkeit
und die Spuren des Rrieges waren schon zum großeu Teil getilgt, als abcrmals em
Rrieg alles wieder vernichtete, Am 28. Zanuar s6f)8 zerstörten die Niordbrenner-
scharen Nielacs aus Besebl des „allerchristlichsten" Zranzosenkönigs kudwig XIV.
das ganze Dorf und mit ibm die pfalz, Die Zranzosen machten damals von Nobr-
bach aus über den Bierhelder-ksos eineii vorstoß gegen Neckargemünd, wo die Reichs-
armee stand, mußten aber zurückweichen und zerstörten alles, was noch übriggeblieben
 
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