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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0009
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zum Ortnit XI

die bessere e benutzt; g konnte um so eher weg bleiben, als sie nach Holtz-
mann näher zu f stimmt, y konnte als eine nochmalige Überarbeitung noch
weniger in betracht kommen, in der anderen Masse gehen die hss. weiter
auseinander; ich habe daher zwei benutzt: a ist vollständiger und giebt im
ganzen einen besseren text, doch hat auch oft c das ursprüngliche bewahrt,
iDO a ändert.— die Massen ab cd und efg unterscheiden sich sowol in les-
arten, als in zahl und folge der Strophen, über ihren wert wird man mit
ziemlicher Sicherheit entscheiden können, da uns in AWdas original beider
noch erhalten ist. wo aber eine dieser Massen mit A W stimmt, hat sie not-
wendig das echte erhalten, eine solche vergleichung mit A W lehrt, dass bald
die eine, bald die andere Masse, im ganzen aber wol ab cd besser als efg
zu AW stimmt, dieser vorzüg wird noch erhöht bei betrachlung der sehr
auffallenden Strophendifferenz, abgesehen von einzelnen Zeilen fehlen in e
70 ganze Strophen, die in ac enthalten sind und von denen 44 durch AW
als echt bezeugt werden, während in ac nur 4 sicher echte Strophen fehlen, die
in e erhallen sind, wenn diese Verkürzung des textes in e auch nicht gerade
sehr geschickt durchgeführt ist, so ist doch plan und absieht darin nicht zu
verkennen, es werden immer solche Strophen ausgelassen, deren inhalt ir-
gendwie entbehrlich schien, dass aber diese Überarbeitung sich nicht bloss
auf auslassen von Strophen und verszeilen beschränkte, sondern auch in
die textgestaltnng wesentlich eingriff, wird sich aus dem weiteren ergeben.

Wenden wir uns jetzt zu den bruchslücken der hs. C. ßs ist die frage, ob U,
C zu ab cd oder zu efg gehöre, oder eine dritteJeWsWhllige Masse reprä-
sentiere, und wenn das der fall ist, ob ab cd und efg unter einander in
einem engeren Verhältnisse stehen als zu C. die vergleichung der lesarten er-
giebt, dass sehr häufig ac mit C gegen e, aber auch oft genug ac mit e gegen C
stimmen, sehr selten C mit e gegen ac, und wo dies der fall ist, da wird die
lesart durch A W als die ursprüngliche bezeugt, demnach könnten entweder
Cund ab cd, oder ab cd und efg auf ein gemeinsames original zurück-
gehen, nicht C und efg. da nun ab cd und efg übereinstimmend eine aus
Wolfd. B interpolierte bearbeilung des in Centhaltenen Wolf dietrichs geben, so
entscheidet das für die letztere annähme, und die vergleichung mit AW steht
dem wenigstens nicht entgegen, es zeigt sich, dass a c und e eine menge will-
kürlicher änderungen mit einander gemein haben, wo C mit nur geringen
fehlem das ursprüngliche bewahrt, wo dagegen C und a c übereinstimmend
von A W abweichen, hat auch e gewöhnlich nicht das ursprüngliche, gegen
diese überwiegende Übereinstimmung von ace gegen C=AW kann es nur
für eitlen %ufall gelten, dass in einigen fällen e zu AW stimmt, während
Cac unter einander übereinstimmend von AW bedeutend abweichen, hier
hat entweder e in einer conjeetur zufällig das richtige getroffen, oder C und
ac haben zufällig den gleichen fehler gemacht: bei einem gediente, das so
 
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