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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0315
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WOLFDIETRICH B. III 571 H. 251

559 Do sprach aber der beiden 'liebiu tohter min,

so sol der werde kristen hinaht bi dir sin.

hoerstu ez, werder kristen?' sprach der heidenische man

'du soll guote naht bi miner tohter hän.

560 Bürge lant und Hute mach ich dir undertän

und gibe dir min tohter' sprach der heidenische man.

'diu ist sicherliehen diu aller schämest meit,

die du ie gesseh mit ougen: diu ist dir bereit'.

561 Do sprach Wolfdietrich wider den heidenischen man

'her wirt, waz geste reht si, daz lät an mir ergän'.

dö sprach aber der heiden 'ir wert sin niht erJän'.

'zwar so tuon ichz gerne' sprach der tugenthafte man.

562 Man wist si beide släfen in ein kemenäte dan.

der heiden ein twalmtrinken üf sine hant nam:

'se hin, du werder kristen' sprach der heidenische man,

'ditze släftrinken soltu bi dinem bette hän'.

563 Do sprach diu juncfrouwe ze dem heidenischen man

'vater, din gröz untriuwe mac hinaht niht ergän'.

dö zucte si im vi\ balde daz trinken ab der hant.
si swanc ez hinderz bette und warf ez an die want.

564 Do sprach der stolze heiden 'vil liebiu tohter min,

so sol der werde kristen hinaht bi dir sin.

sage mir diu rehten meere, so ez beginnet tagen,

ob dich der werde kristen ze einem friedel müge gehaben'.

565 Do zöch si ab ir libe allez ir gewant :

si legte ez für daz bette nider üf daz lant.

si hete üf irem houbet ein rilich gebent,

da mit ziert diu juncfrouwe iren lip behent.

559,t aber nach heiden ff, «* H 2 hinaht] hie RH vgl. 564,2 mir ff 3
** H 4 gütte nacht ff, seid vnd geluckt H 560,1 bürge « R 2 Ich R

der wunnesam: R 3 dy schonest so dw sy ye gesachgss an H 4 Liepleich
mit den äugen vnd ist dir vnterthan H 561,1 zw dem H 2 was ewr er sey

H 3 aber <* R 3* es muss also gan H 4 Er sprach ich tues H fürst wunnesam
R 562,1 weyset in schlaffen an R hindan R, wunesam H 2 walm trincken

H, trincken weinss R üf] in H hend R 3 Nun nym werder R 4 Das schlaff-
trincken H, disen schlaüff trünck R zu ainem R 563,2 mag ich nit zergan

R 3 Sy tzuckt im das twalmtrincken von H 4 swanc] warff H vnder R
bette] feur H und warf ez *" RH 564,1 stolze ** R 2 Dw solt heut froleich

bey disem man sein H 3 Vnd sag H rechte R, » H 4 gemahel well haben
H 565,1 Sy tett ab R 2 für daz] zw H pött da ze hand: R 3 koppff H

redlich Ff, reyehes R gepand R 4 sy tzieret iren H behentt H, stett R
 
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