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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0036
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ZUM WOLFDIETRICH C UND D XXXIX

herab (Salnikke oder Solnikke ist vielmehr s. 20 Slonim im quellen-
gebiet der Memel, die hauptstadt der Solunger, litt. Saulanikkas oder
Saulaninkas, söhne der sonne), und will s. 27 ldas faseln von Puile
= Apulia endlich zum schweigen bringen', ist ihm auch s. 6 der dile
snelle Wolfd. D VI 12, 2 unverständlich — nur zweifelnd wird vermutet
dass es vielleicht Dilas, der verwandte Lorandins von Reussen, bei Füterer
sei —, so werden doch die länder Bauges und Wachsmuts nach dem alten
druck (nicht etwanachden hss. von BD) erklärt: Widren Weteren = Wind-
land, Zipperian = Grippian = Pommern, Lilienporte am ausfluss der
Memel oder Bilenbarten = Partegal, und auch der bairische tatzelwurm
'findet seinen vater' s. 17.

Dass Berchtung im Wolf dietrich identisch ist mit Berchther im Ruther,
hat man lange schon bemerkt: es ist die frage, welches gedieht die sage aus
dem andern entlehnt hat. WGrimm entschied sich HS 53. 357 nur zwei-
felnd für die Originalität im Wolfdietrich, sicher nehmen sie an JGrimm,
kl. Schriften 4, 29 und Müllenhoff in Haupts zs. 6, 448 /.; ihnen schliesst
sich Gervinus, gesch. der d. dichtung l5, 301 an. in der neueren zeit haben
das umgekehrte Verhältnis behauptet Holtzmann s. lxxxv/i und Rückert
in der einleitung zum Ruther s. xii f. bestimmter als s. xlix. Holtzmann
hat seine meinung ohne beweis aufgestellt; Rückert will seine annähme s.
xii damit begründen dass er sagt 'alle vergleichbaren züge sind im Wolf-
dietrich viel gröber und prägnanter, mit sichtbarem streben, noch grösseren
effect damit zu erzielen, herausgearbeitet als im Rüther', dies findet er
dann in der beratung Hugdielrichs und seiner leute über die brautwerbung,
von der in der anmerkung zu B 10 gezeigt ist dass sie zu den scenen ge-
hört die in der spielmannspoesie fast regelmässig vorkommen, ebenso wird
die befremng der dienstmannen durch Wolfdietrich mit dem kämpfe ver-
glichen, in dem Ruther von den seinen errettet wird. Hache soll das etwas
abgeblasste ebenbild Witolds sein, noch schlimmer aber ist es, wenn s. xnr
gesagt wird 'auch die Verkleidung Hugdielrichs in ein weib wird wohl nur
für eine travestie des als Dietrich vermummten Ruther gelten dürfen, es
ist ein täppischer und roher einfall'. ich fürchte, Rückert beioeist mit allen
diesen ausfuhrungen gerade das gegenteil von dem was er behatiptet. den
gründen die JGrimm und Müllenhoff für ihre ansieht angeführt haben, ist
nichts neues zuzufügen, dass der name Berchther im Ruther passender für
den Stammvater des geschlechtes ist als Berchtung im Wolfdietrich, hatMül-
lenhoff zs. 6, 452 ausgesprochen, zu vergleichen ist der name von Etzels
vater mhd. Botelunc, altn. Budli, s. Haupts zs. 10, 161. merkwürdig ist
dass die hss. ef einmal die form ßerhther haben, und zwar im reime. 552,
1—3 lauten im gemeinen text D 57, 1—3 nach ef
 
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