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Bartsch, Karl
Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg (Band 1): Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg — Heidelberg, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.2041#0004
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— vi —

Einen hoffentlich willkommenen Anhang zu den deutschen Handschriften der Palatina bilden die deutschen
Stücke, welche in den Codices palatini latini der Vaticana enthalten sind. Durch den ersten Band des gedruckten
Katalogs waren dieselben für die vordere Hälfte leicht zu ermitteln. Für das letzte Viertel lagen Auszüge und
Beschreibungen von Dr. Mau vor, andere Anhaltspunkte lieferten die Auszüge von Bethmann im zwölften Bande
von Pertz' Archiv. Die Liberalität des grossherzoglichen Ministeriums der Justiz, des Kultus und des Unterrichts,
das zudem durch Uebernahme einer grössern Zahl von Exemplaren das Werk fördersamst unterstützte, gewährte
die zu einer ausführlicheren Beschreibung der betreffenden Handschriften erforderlichen Mittel, und in Dr. Reitzenstein
in Rom wurde eine geeignete Persönlichkeit gefunden, die mit Sorgfalt die Arbeit durchführte. Herr Professor Enrico
Stevenson jun., der Bearbeiter des lateinischen Katalogs der Palatina, steuerte aus seinen Vorarbeiten zu dem
ungedruckten zweiten Bande noch manche Notizen bei, und so ist mit Ausnahme eines verhältnissmässig kleinen
Theiles von Handschriften hauptsächlich medizinischen und astronomischen Inhaltes, die wohl noch manchen
Nachtrag ergeben mögen, der weitaus grösste auf die darin befindlichen deutschen Stücke durchforscht.

Ueber die äussere Einrichtung habe ich wenig hinzuzufügen. Die Grösse der Handschriften ist in Centi-
metern angegeben (nur bei den römischen Handschriften sind die alten Bezeichnungen Folio etc. beibehalten),
zuerst die Breite, dann die Höhe; beide Zahlen sind durch das Multiplikationszeichen verbunden. Die literarischen
Nachweise suchte ich möglichst vollständig zu geben, indem ich nicht bloss auf die nach Handschriften gedruckten
Stücke, sondern auf die anderweitige Verbreitung in Handschriften hinwies und auf Unica unserer Bibliothek
aufmerksam machte.

Leider wurde ich. als der Druck bis zum achten Bogen vorgerückt war, von einer schweren Krankheit
ergriffen, die mich nöthigte, Heidelberg auf einige Zeit zu verlassen und auf den Höhen des Schwarzwaldes
Genesung zu suchen. In dankenswerthester Weise haben Herr Dr. Adolf Koch in Heidelberg und Herr Dr. Samuel
Singer aus Wien, der, mit altdeutschen Studien beschäftigt, sich gerade hier aufhielt, der Mühe der Correctur nach
den Handschriften selbst sich unterzogen. In Folge meiner Abgeschiedenheit von literarischen Hülfsmitteln ist freilich
eine Anzahl von literarischen Verweisen, die ich während des Druckes beizufügen beabsichtigte, weggeblieben. Auch
hat das Register nicht in der ursprünglich geplanten Art ausgeführt werden können: es sollte ein chronologisches
Verzeichniss der in den Heidelberger Handschriften enthaltenen Literaturwerke als besonderes Register, ebenso ein
Verzeichniss der datirten Handschriften, der Bilderhandschriften, der Schreiber und Besitzer beigefügt werden.
Schreiber und Besitzer sind nun dem allgemeinen Register eingereiht worden, ein Verzeichniss der Bilderhandschriften
wird von anderer Seite veröffentlicht werden.

HEIDELBERG, im Juli 1886.

Karl Bartsch.
 
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