Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bartsch, Karl
Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg (Band 1): Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg — Heidelberg, 1887

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.2041#0113
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
iio

Nr. 194. 195.

i73a Gebet an Maria.

O maria jtmcvrowon reyn
Gotes muter du alleyne —
Mich vrowe an allen abescheit
Maria durch diner reynekeit
Amen. i73b.

173° Wurmsegen.

Dis ist eyn gut* seyn uor den blasinden worm
Der gute herre senthe Job der lak in deme miste.

In zahlreichen Handschriften und in verschiedenen
Fassungen erhalten und gedruckt; nach dieser Handschrift
noch nicht gedruckt.

i73c Segen gegen den Bürzel.

Dis ist eyn gutir seyn uor den pirczil.
Hörest du worm yn fleische vnd in beine.

Gedruckt in Mones Anzeiger 3, 280.

i74a Beichtbekenntniss der h. Dorothea.

(roth) Dy selege wrowe dorothea ['czu Mar.' am Rande]
hot gelart von vnsern allerlibestem herren mancher ley ding
daz her sy his beichten vii der sint vyl hy noch geschereben
alz sy von ere bichtiger von erem müde sint geschreben

Ich arme dorftige sunderyne ich bekenne got.

Schluss ioia

vnde begere gnade vnse vnde ablas obir myne sunde
et cet'ra

Expliciunt confessiones bone uel confessio bone dnc
dorothee

O maria mr pia me adiuua tua voce pia.

i92a Livländische Reimchronik.

Got der hymyl vnde erden
Czu den ersehen lys gewerden
Vndj allis das dar ynne ist .
Geschuf zo yn korezir vrist

Schluss 2Ö5d

Do wart gelobit ihüs crist
Df allis lobis wirdik ist
Vnde dy libe mutir syn
Maria dy vrouwe rayn.
In der Ausgabe von Leo Meyer, Paderborn 1876, voll-
ständig verglichen und mit H bezeichnet. Vgl. über die
Handschriften und Ausgaben Zeitschrift für deutsche Philo-
logie 4, 407—444-

266° Der Seele Streit.

Nv hebe wir daz grusen
In dem vil obir zusen
An de frütschaft ny v'tarb
Vn y getruwelichin warb —
Das vnz daz w'de samen
Dorczu so sprechit alle Amen
Hy hat dis buch eyn ende
Got vnz syne gnade sende. 287b.

Von den vier erhaltenen Handschriften dieses auf Be-
nutzung der Psychomachia des Prudentius beruhenden Ge-
dichtes ist die Heidelberger die zweitbeste. Verschieden davon
ist das eine ähnliche Vorstellung behandelnde Gedicht in
Pfeiffers altd. Uebungsbuch S. 141—152.

28715 (andere Hand) Fabel, von dem Velschberger.
Eyn wühT vnd eyn paffe
In sulchim wandil
Die czwene wandertin mit. andir —
ir habet mich schone vz gericht
alz hat der velschberger geticht. 2 87d.
Nach dieser Handschrift gedruckt in Mones Anzeiger
4, 181 ff. Im cgm. 714 wird Stephan Vohpurk von Oesterreich
als Verfasser genannt. Ein dritter Text steht im cgm. 811.

195.

Pal. germ. 368. Perg. XIV. Jahrh. (1333). 206 Blätter (und
1*—3*, 207*—209*, Papier, leer). 17x26,4. Zweispaltig, 39 Zeilen,
zwischen Linien, von Linien umrahmt. Blaue und rothe Initialen, die
Anfangsbuchstaben der Verse roth getupft. Lagen von 8 Blättern,
durchzählen am Schlüsse (.1. — .XXV.) bezeichnet; Lage XV hat nur
7 Blätter und den Rest eines achten, leeren, nicht mitgezählten ; die letzte
Lage umfasst 201—206, das letzte Blatt fehlt. — Wilken S. 448 f.

ia Herborts von Fritzlar Lied von Troie.

Anfang ia

Sw* sin' kvnst meist' ist

D' hat gewalt an sinf list.
Schluss ii9d

Er gert anders lobes niet

Alsus endet sich diz liet.

Dann folgen die Verse über den Urheber und das Alter
der Handschrift

Hienach mac man lesen —
darnach begrup man es zv sante Burchart
gedruckt bei Fromman S. XXVIII—XXX.

Der Text ist in 'Distinctiones' eingetheilt, 67d steht
(roth) 'Distinctio . XIIIa.', am Rande (schwarz) 'XIIF, an
andern Stellen steht die Bezeichnung vollständig am Rande,
8d 'Scd disticö'; überall ist für die Ueberschrift eine Zeile
leer gelassen. 75a"b ist leerer Raum für 62 Verse gelassen
(zwischen V. 11546 und n 547), 75a (1. Zeile) hat eine
jüngere Hand geschrieben (ausgewischt) 'Benediciöne per-
petua de'.

In treuem Abdruck herausgegeben von Frommann,
Herbort's von Fritzlar liet von Troye, Quedlinburg und
Leipzig 1837, über die Handschrift vgl. S. XXVII ff. Ausser
dieser Handschrift haben sich nur noch Bruchstücke einer
zweiten gefunden: vgl. Zeitschrift f. d. Alt. 21, 203 ff.

i2oa (andere Hand bis 170% von i7ob wieder die erste)
Heinrichs von Veldeke Eneide.

Anfang i20a

Ir hat wol v'nom daz.

Wi df kvnic menelaus besaz.

Schluss 2o6a

Ane missewende
Hie si der rede ein ende.
Explicit.
Auch dies Gedicht ist, soweit es von dem ersten Schreiber
geschrieben ist, für die Eintheilung in Distinctiones einge-
richtet und demgemäss an einigen Stellen eine Zeile Raum
für die Ueberschrift gelassen. In den Ausgaben von L. Ett-
müller, Leipzig 1852, und O. Behaghel, Heilbronn 1882,
ist die Handschrift benutzt und mit H bezeichnet; vgl.
Behaghel S. V.
 
Annotationen