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Bartsch, Karl
Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek in Heidelberg (Band 1): Die altdeutschen Handschriften der Universitätsbibliothek in Heidelberg — Heidelberg, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.2041#0133
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130

Nr. 218 — 221.

Hartmanns von Aue Iwein.

Die erste Seite ist sehr verschmutzt und abgerieben;
was von ihr mit Hülfe von Schwefelammonium gelesen
werden konnte, habe ich Germania 31, 122 f. mitgetheilt.
Eine jüngere Hand hat über den Text geschrieben 'Poema
Germanicum de rege Artus.'

Anfang

Swer.....te g.......det singemute.

dei . . . olget ... de vnd ere . . . gi . gew . s . .

ib beginnt
wa. So manich gut ritter a'so da. Oh wart
in da zehobe gegeben. In allewis ein wns.
Schluss 88a

enkan oh ih dar abe Gesagen niwet mere.
wane got gebe uns salde unde ere. AmeN.
Diese Handschrift, die älteste unter allen Iweinhand-
schriften, von Lachmann mit A bezeichnet, liegt seiner Aus-
gabe zu Grunde. Vgl. dazu Emil Henrici in der Zeitschrift
für deutsches Alterthum 28, 250—253.

219.

Pal. germ. 398. Pap. XIV. Jahrh. (1365). 37 Blätter (und I*,
138*, leer). 20, 5 X 28, 6. Zweispaltig, Zeilenzahl verschieden, 35—
37. Rothe und blaue Ueberschriften und Initialen; die Ueberschriften
am Rande klein vorgeschrieben. Lagen von 24 Blättern. — Adelung 2,
143—150. Wilken S. 466.

Konrads von Ammenhausen Schachzabelbuch.
ia unten (XVI. Jahrh.) 'Schachzabel.'

Anfang ia.

Dis ist das schachzabelbuch

IN gottes namen hebe ich an

Wanne nieman niht geschaffen kan

Aune sine helfe vnd sinen gunst

Es ist kein wisheit noch kunst
Schluss i37c

Nut la dirs Missevallen

Behalten sy vns allen

Aller seiden samen

Seculorum amen.

Explicit liber iste sit laus tibi glorie xpe.

13 7d Dys buch ving ich brüd' Reubolt süsse vö Stras-
burg an zu sletzstat In der Stuben vf de torment' der selben
stuben venster stossent jn d' stette graben gein Strasburg
abe hin. an de nehesten dunrestage nach vns' vrovven tage
der liehtmeß. vnd volleschreip es vf eime strowinin sessel
an de nehesten Samesttage nach sante Benedicten dage
Do men lute zu samene none vn vesper Mittenand' Der
selbe samesttag des obendes wz do dez morgens was Mittel-
faste vnd vö geheisse . vn bete. Dez Erb'n geistlichen Brüd'
Hugen Ribisin von Colmar schaffen' Dez e genante huses
zu Sletzstat sant Johans Ordens, wart dise date Geschoben
dez Jares . do me zalte Von gotz geburte . drizehenhund't
Jar Sehtzig vnd fünf Jare.

Dann vier Zeilen in Geheimschrift (b = a, f = e etc.)

xxklt dx bfxkndfn xxfr diks bxPch — sp xkndfst dxs.

Hie het dis büchelin ein ende
Dez frowent sich mine hende.

Dann lateinische rhythmische Verse 'O virgo sanctissima
— Et hostes nostros reprime.'

Ein Stück auf Blatt 60 abgedruckt in Mones Anzeiger
3, 21 f. Sprichwörter daraus ebendas. 3, 30 f. Eine andere
Stelle ebendas. 3, 94 f.

Ueber andere Handschriften von Konrads Gedichte
vgl. Vetter, Neue Mittheilungen aus Konrads von Ammen-
hausen Schachzabelbuch, Bern 1876. Eine Ausgabe wird
von Vetter vorbereitet.

220.

Pal. germ. 399. Pap. XV. Jahrh. (1480). 234 Blätter (und I*—2*,
235*—239*, leer). 20, 4 X 28, 9. 33 Zeilen, auf eingeritzten Linien.
Keine Initialen ausgeführt, dieselben klein vorgeschrieben. Lagen von
12 Blättern mit Custoden am Schluss. 2* die alte Bezeichnung C. 69,
239* : 1828. — Wilken S. 466.

Reinalt oder die Haimonskinder.

Anfang (Raum für ein E, auf acht Zeilen sich er-
streckend)

S was vff ein pfingstag ein loff

Das karle der konig hielt hoff

Dar qwam vil zu sim höbe (am Rande 'hofe')

Die rieh waren von großem lobe.
Schluss 2 34a.

Alhie endet das buch von Reynalt
Der diße Rymen macht zuforen
Mit gott muß er sin erkoren
Alle die diß buch lesen oder schriben
Die mußen alle mit gott bliben
Des güne gott vnser vader
Nu sprechent Amen alle gader
.1.4.8.0.

Vgl. zu Pal. germ. 340. Ein Stück aus dieser Hand-
schrift, Bl. 227 bis zu Ende, gedruckt in Mones Anzeiger, 6,
189—200.

221.

Pal. germ. 400. Pap. XV. Jahrh. (1432). in Blätter (und 1*—5*,
112*—117*, leer). 15 X 21. Zeilenzahl verschieden, 25—31. Rothe
Ueberschriften und Initialen, die grossen Anfangsbuchstaben der Verse
roth durchstrichen oder durch eine vertikale rothe Linie verbunden. Lagen
von 12 Blättern, durch Buchstaben am Anfang bezeichnet, nur die letzte
Lage hat 8 Blätter. — Adelung i, 140—161. Wilken S. 466.

3* (XVIII. Jahrh.) '400. Poema de narijs rebus fa-
bulosis'.

4*a 3 Wappen, über dem einen 'frauwenberg', über dem
zweiten 'gemyngen', zwischen beiden 'Merg', daneben 'Kuncz
vö rosseber', das dritte darunter. Dann Federproben, Brief-
anfänge.

4*b Volkslied.

Es solt ein meittelin grassen gan —
da kam ich in gros leid vn vngemach.

Gewöhnlich mit dem Anfange 'Es wolt': vgl. Böhme,
altd. Liederbuch 86h.

5*a ein Wappen, 5*b Federproben.

ia Boners Edelstein.

Anfang

GOt hfe ane anegende
Got ymer ane ende
Almechtiger got der megede kint
Des alle creature sint.
 
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