Am Mitternacht kam der Besitzer der Mühle, um nach-
zusehen, vb alles in Ordnung sei. „Wer ist daS?" knurrte er
nach dem Fremden hin. „Hab' keinen Platz für faules Gesindel!"
Der Knecht, den eine merkwürdige Vorliebe für den schönen
Alten erfaßt hatte, bat den Mühlherrn inständig um Äachsicht.
Das aber erboste den Herzlosen nur um so mehr. »Hinaus mit
ihm — und wenn's der müde Herrgott selber wäre!" schrie er
— aber der Sturm riß ihm das Wort vom Munde. Brausend
und klatschend schlugen haushohe Wellen durch alle Luken
herein. Das Gebäude wankte wie ein Schiff in Seenot. And
während die Stöße der anprallenden Wogen den Müller von
einer Ecke in die andere schmetterten, wuchs der verstohene Gast
ins Riesenhafte. „Elender!" grollte seine Donnerstimme, „dein
Herz ist härter als der Mühlstein! 2ch ernährte dich, ich, der
Alte vom Rhein, den du verstoßen hast! Fahre hin, undankbare
Wucherseele! Es ist aus mit dir!"
Mit diesen Worten verschwand der Greis. Entsetzt floh der
Knecht aus der Mühle. Im nächsten Augenblick verschwand das
Gebäude samt dem unbarmherzigen Müller in der Liefe des
Rheinstroms. (Rach Schnezler)
Warums die Palz heeßt.
Der Herr hot all sei(n) Schtern gezählt . . . o Wunner,
Do fallt em aus Verseh(n) der scheenschte runner!
Glei sächt's Volk unne: „Grad der fehlt uns noch;
Ach, liewer Herr, loh uns des Schternche doch!"
„Ei", lacht der Herr, „2hr seid nit blöd! No(n) bhalt's!"
An seit der Zeit heeht unser Land die Palz!
Hoch, fröhlich Palz, in Ewigkeit blüh fort
2m goldne Wei(n), im frohe Lied und Wort!
G. Gutmann
zusehen, vb alles in Ordnung sei. „Wer ist daS?" knurrte er
nach dem Fremden hin. „Hab' keinen Platz für faules Gesindel!"
Der Knecht, den eine merkwürdige Vorliebe für den schönen
Alten erfaßt hatte, bat den Mühlherrn inständig um Äachsicht.
Das aber erboste den Herzlosen nur um so mehr. »Hinaus mit
ihm — und wenn's der müde Herrgott selber wäre!" schrie er
— aber der Sturm riß ihm das Wort vom Munde. Brausend
und klatschend schlugen haushohe Wellen durch alle Luken
herein. Das Gebäude wankte wie ein Schiff in Seenot. And
während die Stöße der anprallenden Wogen den Müller von
einer Ecke in die andere schmetterten, wuchs der verstohene Gast
ins Riesenhafte. „Elender!" grollte seine Donnerstimme, „dein
Herz ist härter als der Mühlstein! 2ch ernährte dich, ich, der
Alte vom Rhein, den du verstoßen hast! Fahre hin, undankbare
Wucherseele! Es ist aus mit dir!"
Mit diesen Worten verschwand der Greis. Entsetzt floh der
Knecht aus der Mühle. Im nächsten Augenblick verschwand das
Gebäude samt dem unbarmherzigen Müller in der Liefe des
Rheinstroms. (Rach Schnezler)
Warums die Palz heeßt.
Der Herr hot all sei(n) Schtern gezählt . . . o Wunner,
Do fallt em aus Verseh(n) der scheenschte runner!
Glei sächt's Volk unne: „Grad der fehlt uns noch;
Ach, liewer Herr, loh uns des Schternche doch!"
„Ei", lacht der Herr, „2hr seid nit blöd! No(n) bhalt's!"
An seit der Zeit heeht unser Land die Palz!
Hoch, fröhlich Palz, in Ewigkeit blüh fort
2m goldne Wei(n), im frohe Lied und Wort!
G. Gutmann