an die Reichen und brandschahte sie, um. wie er sagte, den Be-
dürftigen zu helfen. 2lls ein Räuber der schlimmsten Sorte ver-
breitete er überall, wo er sich aufhielt, Zittern und 2lngst. 2luch
unsere badische Heimat machte er unsicher, wenn ihm drüben
der Boden unter den Fühen zu heih wurde. So tauchte er eines
Lages auch bei Wiesloch, Baiertal und andern Orten auf, wo
ihm die Bauern freilich so hart zusetzten, dah er sich rasch wie-
der aus dem Staube machte.
Richt besser ging's ihm droben auf dem Schwarzwald und
auch im Odenwald. Er zog daher vor, diese Gegenden schleu-
nigst wieder zu verlassen und für immer zu meiden.
Viele Antaten und Streiche werden dem Räuberhauptmann
nachgesagt, die er bei seinen nur 26 Iahren (er wurde 18Q3 in
Mainz enthauptet und sein Skelett nach Heidelberg gebracht)
verübt haben soll.
Einer Wirtin am Donnersberg jedoch blieb das Zusammen-
treffen mit ihm besonders und zeitlebens in schreckhafter Erin-
nerung.
Es war an einem glühendheihen Iulitag, als ein gutgeklei-
deter Mann in die Gaststube trat. Die Wirtin blieb allein zu
Hause: alle Angehörigen waren auf dem Felde. Der Gast er-
zählte, er sei gekommen, um Bieh einzukaufen und bitte daher
ihm zu sagen, wo die reichsten Bauern wohnen. 2n bereitwil-
ligster Weise gab die ahnungslose Frau 2luskunft. Bald kam
sie auch auf den Schinderhannes zu sprechen, der zur Zeit die
Gegend wieder arg unsicher mache. 2n lebhaften Gesten schil-
derte sie seine Schlechtigkeiten, Schandtaten und Schindereien
und klagte, daß er eine wahre Landplage sei. Schinderhannes
hatte noch keinem Gespräch so aufmerksam zugehört und tat
immer neugieriger. Wie vom Blitz getroffen aber stand die arme
Wirtin da, als der Gast beim Abschied seinen Ramen nannte
und sich als denjenigen zu erkennen gab, dem man so viel Schlim-
mes nachsagte.
2lcht Tage später stellte sich heraus, was der Räuber mit
dem Biehkaufen gemeint hatte.
2lls die Dewohner des nur eine Biertelstunde entfernt lie-
genden Nachbardorfes nachts plötzlich durch die Sturmglvcken,
welche jedoch nicht wie sonst, einen Brand ankündigten, aus dem
ersten Schlaf geschreckt wurden, muhten sie rat- und tatlos zu-
schauen, wie der Räuberhauptmann und seine Spießgesellen das
wertvollste Bieh aus den Ställen holten und sie obendrein noch
um ihre nicht unbeträchtliche Barschaft erleichterte.
2lm Vormittag endlich erschienen die Landjäger. Da war aber
Hannes Durchdenwald mit seiner Bande längst über alle Berge.
dürftigen zu helfen. 2lls ein Räuber der schlimmsten Sorte ver-
breitete er überall, wo er sich aufhielt, Zittern und 2lngst. 2luch
unsere badische Heimat machte er unsicher, wenn ihm drüben
der Boden unter den Fühen zu heih wurde. So tauchte er eines
Lages auch bei Wiesloch, Baiertal und andern Orten auf, wo
ihm die Bauern freilich so hart zusetzten, dah er sich rasch wie-
der aus dem Staube machte.
Richt besser ging's ihm droben auf dem Schwarzwald und
auch im Odenwald. Er zog daher vor, diese Gegenden schleu-
nigst wieder zu verlassen und für immer zu meiden.
Viele Antaten und Streiche werden dem Räuberhauptmann
nachgesagt, die er bei seinen nur 26 Iahren (er wurde 18Q3 in
Mainz enthauptet und sein Skelett nach Heidelberg gebracht)
verübt haben soll.
Einer Wirtin am Donnersberg jedoch blieb das Zusammen-
treffen mit ihm besonders und zeitlebens in schreckhafter Erin-
nerung.
Es war an einem glühendheihen Iulitag, als ein gutgeklei-
deter Mann in die Gaststube trat. Die Wirtin blieb allein zu
Hause: alle Angehörigen waren auf dem Felde. Der Gast er-
zählte, er sei gekommen, um Bieh einzukaufen und bitte daher
ihm zu sagen, wo die reichsten Bauern wohnen. 2n bereitwil-
ligster Weise gab die ahnungslose Frau 2luskunft. Bald kam
sie auch auf den Schinderhannes zu sprechen, der zur Zeit die
Gegend wieder arg unsicher mache. 2n lebhaften Gesten schil-
derte sie seine Schlechtigkeiten, Schandtaten und Schindereien
und klagte, daß er eine wahre Landplage sei. Schinderhannes
hatte noch keinem Gespräch so aufmerksam zugehört und tat
immer neugieriger. Wie vom Blitz getroffen aber stand die arme
Wirtin da, als der Gast beim Abschied seinen Ramen nannte
und sich als denjenigen zu erkennen gab, dem man so viel Schlim-
mes nachsagte.
2lcht Tage später stellte sich heraus, was der Räuber mit
dem Biehkaufen gemeint hatte.
2lls die Dewohner des nur eine Biertelstunde entfernt lie-
genden Nachbardorfes nachts plötzlich durch die Sturmglvcken,
welche jedoch nicht wie sonst, einen Brand ankündigten, aus dem
ersten Schlaf geschreckt wurden, muhten sie rat- und tatlos zu-
schauen, wie der Räuberhauptmann und seine Spießgesellen das
wertvollste Bieh aus den Ställen holten und sie obendrein noch
um ihre nicht unbeträchtliche Barschaft erleichterte.
2lm Vormittag endlich erschienen die Landjäger. Da war aber
Hannes Durchdenwald mit seiner Bande längst über alle Berge.