zur Frau bekäme. So wenig Dagobert dagegen ein Bedenken
hatte, so sehr sträubte sich aber die Iungfrau, die einem Heiden
ihre Hand nicht reichen konnte. 2lls der Dater die Heirat er--
zwingen wollte, ergriff Notburga die Flucht. Eine Hirschkuh,
die schon als Kind von ihr gefüttert und gepflegt worden war,
trug sie über den Neckar, wo sie in einer von Dickicht umgebenen
Höhle am Fluhufer Anterschlupf fand. Heimlich brachte ihr die
Hindin Speise aus der Schloßküche, und so wurde die Iungfrau
auf wunderbare Weise am Leben erhalten. Eines Tages aber
merkte der Koch, was geschah, und meldete es dem König. Zorn-
entbrant ging Dagobert auf die Suche und fand auch bald den
Ort, wo sich Aotburga verborgen hielt. Ms er seine Tochter mit
Gewalt aus der Höhle zerren wollte, löste sich der 2lrm der
Iungfrau vom Leibe und blieb in seiner Hand. Entsetzt stand
er von seinem Vorhaben ab.
Eine Schlange aber brachte der Iungfrau ein Kraut, womit
sie den 2lrm rasch wieder heilte. 2lls Dagobert wieder zur Höhle
kam, war sein Kind bereits vollkommen genesen. Voll Dank
schwur er jetzt, ein eifriger Christ zu werden. Notburga ließ sich
nicht mehr bewegen, ins Elternhaus zurückzukehren; sie hatte das
Gelübde getan, dem Herrn in der Einsamkeit zu dienen ihr gan»
zes ferneres Leben lang. Da gab der Vater nach; er ließ die
unwirtliche Höhle herrichten und seine Lochter mit allem ver--
sorgen, was sie bedurfte.
Mele Iahre lebte Notburga, als Heilige verehrt, in der ein-
samen Gegend, täglich besucht von Wallfahrern aus allen Ge-
genden. 2lls sie ihr Ende herannahen fühlte, sprach sie den
Wunsch aus, ihren Leichnam aus einen Wagen zu legen und die-
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hatte, so sehr sträubte sich aber die Iungfrau, die einem Heiden
ihre Hand nicht reichen konnte. 2lls der Dater die Heirat er--
zwingen wollte, ergriff Notburga die Flucht. Eine Hirschkuh,
die schon als Kind von ihr gefüttert und gepflegt worden war,
trug sie über den Neckar, wo sie in einer von Dickicht umgebenen
Höhle am Fluhufer Anterschlupf fand. Heimlich brachte ihr die
Hindin Speise aus der Schloßküche, und so wurde die Iungfrau
auf wunderbare Weise am Leben erhalten. Eines Tages aber
merkte der Koch, was geschah, und meldete es dem König. Zorn-
entbrant ging Dagobert auf die Suche und fand auch bald den
Ort, wo sich Aotburga verborgen hielt. Ms er seine Tochter mit
Gewalt aus der Höhle zerren wollte, löste sich der 2lrm der
Iungfrau vom Leibe und blieb in seiner Hand. Entsetzt stand
er von seinem Vorhaben ab.
Eine Schlange aber brachte der Iungfrau ein Kraut, womit
sie den 2lrm rasch wieder heilte. 2lls Dagobert wieder zur Höhle
kam, war sein Kind bereits vollkommen genesen. Voll Dank
schwur er jetzt, ein eifriger Christ zu werden. Notburga ließ sich
nicht mehr bewegen, ins Elternhaus zurückzukehren; sie hatte das
Gelübde getan, dem Herrn in der Einsamkeit zu dienen ihr gan»
zes ferneres Leben lang. Da gab der Vater nach; er ließ die
unwirtliche Höhle herrichten und seine Lochter mit allem ver--
sorgen, was sie bedurfte.
Mele Iahre lebte Notburga, als Heilige verehrt, in der ein-
samen Gegend, täglich besucht von Wallfahrern aus allen Ge-
genden. 2lls sie ihr Ende herannahen fühlte, sprach sie den
Wunsch aus, ihren Leichnam aus einen Wagen zu legen und die-
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