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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0119

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119

Ihr weißes Erscheinungsbild scheinen sie daher durch Luft
zwischen den Schichten zu erhalten, die von Mikroorganismen
dort eingelagert wurde und die den Brechungsindex des Wachses
verändert und es weiß erscheinen läßt.

10.1.4. SCHWARZE SIEGELSCHNÜRE

Wie schon in Kapitel 6 erwähnt, bereiten besonders die schwarz
eingefärbten Siegel schnüre, die zudem meistens aus Seidenfäden
bestehen, große Probleme, da sie praktisch zu Staub zerfallen
(vgl. Abb. 25). Die Vermutung, daß diese Schnüre mit Eisengal-
lustinte eingefärbt sind, könnt an zwei Mlkroproben von
Siegelschnüren aus den Jahren 1559 (Domkap. Ms. Urk. I B 4)
und 1604 (Domkap. Ms. Urk. I B 8) bestätigt werden.
Die in der Tinte enthaltenen Elsenionen konnten durch die
Eisenthiocyanat-Farbreaktion identifiziert werden176). Dazu
wurden einige der schwarzen Fasern mit etwas Salzsäure ver-
setzt und ein Tropfen Inormaler Kaliumthiocyanat-Lösung zuge-
geben; es entstand eine rote Färbung durch die Bildung von
rotem Eisen(III)-thiocyanat.

176> SCHRAMM & HERING 1989, S.164.
 
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