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seines Palastes. Für die Sänger im Tempel Hess er aus demselben
Material Harfen und Leiern anfertigen. Das Holz verfault nicht,
wie die Gelehrten sagen, ist sehr dornig, wie der Weissdorn, und
der Wuchs des ganzen Baumes dem der Fichte ähnlich. Das Holz
selbst ist weiss und hell glänzend, fast wie Elfenbein.

51. Von der Terebinthe.

Terebinthus ist) ein edeler Baum1) Er hat sehr schöne Blätter.
Er wächst hoch in die freie Luft hinaus und liefert ein Harz, welches
kostbarer und im Geruch viel feiner ist, wie alle anderen Harzsorten.
Platearius giebt an, man verfertige aus ihm und Gerstenmehl ein
Pflaster, welches die, Äposteme genannten, Geschwüre im Leibe zer-
theile. Das Harz wird auch zu einem wohlriechenden Weihrauch
benutzt.

52. Vom Taxus.

Taxus oder Daxus heisst ein Taxusbaum.2) Isidorus sagt,
dieser Baum, und besonders die im Lande Calabrieu wachsenden
Exemplare, seien giftig. Man stellt desshalb durch Auspressen ein
Gift aus ihm her, welches lateinisch Toxicum genannt wird. Aus
dem Holze verfertigten in alten Zeiteil die Heiden jihre Bogen und
Armbrüste. Das Holz ist verschieden gefärbt und hält viele Jahre
aus, durch langes Liegen auf der Erde wird es minderwerthig. Die
Blätter sind immergrün. Platearius sagt, die Hühner würden sehr
fett, wenn sie die Samen des Baumes fressen, beim Menschen be-
fördern sie den Stuhlgang. Derselbe bemerkt ferner, in Calabrien
sei der Baum so giftig, dass ein Mensch zu Schaden komme, wenn
er unter ihm sitze und schlafe. Es heisst auch, dass eine Biene
sterben muss, wenn sie den Baum berührt.

53. Von der Linde.

Tilia oder Dilia heisst eine Linde.3) Dieser Baum ist uns
Allen gut bekannt und von sehr luftiger Beschaffenheit. Desshalb ist
sein Holz sehr leicht. Seine Blüten sind reich an Honig und
Wachs, und die Bienen halten sich desshalb gerne an ihnen auf.

') Pistacia terebinthus L. Terpentin-Pistazie.

2) Taxus baccata L. Taxus, Eibe.

3) Tilia parvifolia Elirh., Winterlinde und T. grandiflora Ehrh,
Sommerlinde.
 
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