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Schulz, Hugo [Bearb.]; Conradus <de Megenberg> [Bearb.]
Das Buch der Natur: die erste Naturgeschichte in deutscher Sprache — Greifswald, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.2070#0415
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407

VII.

Von den Metallen,

Dies ist nun das siebeute Kapitel unseres Buches, und wir wollen
in demselben die Metalle behandeln. Ihrer sind auch sieben: Gold,
Silber, Gunderfai, Kupfer, Zinn, Blei und Eisen, Die Metalle hat
Gott dem Menschen zu Nutzen geschaffen. Das Messing gehört zum
Kupfer, der Stahl zum Eisen.

1. Vom Gold.

Aurum heisst Gold. Es ist warmer Art, wie Platearius an-
giebt. Gepulvert und mit edeler Salbe gemischt hellt es den Aus-
satz und die Krätze. Wunden, die durch Gold hervorgebracht
sind, entzünden sich nicht. Gold ist doppelt so schfwer wie Silber,
Kupfer oder Zinn. Es ist kostbarer wie die andeien Metalk und
aus den vier Elementen besonders sorgfältig gemischt, so dass es
erwärmende, kühlende, anfeuchtende und austrocknende Kräfte in
gleich massigerer Vertheilung besitzt, wie die anderen Metalle. Es
glänzt immer und wird von keiner Unsauberkeit angegriffen. Man
findet es in einigen Bächen und Quellen, auch, aber selten, in den
Bergen. Es kostet viel Arbeit, das Gold auszuwaschen, aber, so
klein auch die einzelnen Goldflitter sind, sie sind iaimer reiner als
anderes Metall. Sie sind nicht, wie Kupfer oder Silber mit Erde
oder Schlamm verunreinigt, trotzdem sie in der Erde und dem
Schmutze liegen. Gold besitzt die Fähigkeit, zu stärken und zu
läutern oder zu reinigen. Es ist dauerhafter und leichter zu be-
arbeiten wie andere Metalle und lässt sich gut schmieden uud ziehen.
Gold ist gut gegen Herzleiden, Ohnmächten und Kälte des Magens.
Weiu, in dem Goldblech abgekühlt ist, ist Milzkranken gesund.
 
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