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brenzlich. Es giebt zwei'Sorten Schwefel. Die eine heisst lebendiger
Schwefel, das ist der Schwefel so, wie er ans der Erde kommt.
Die andere Art heisst gelöschter oder todter Schwefel. Dieser wird
in kupfernen oder irdenen Kesseln künstlich dargestellt und hält
sich drei Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit verwandelt er sich durch
seine eigene Hitze in weisse Asche. Siedet man Schwefel mit Salz
und Wasser in einer Eischale, aus der man das Häutchen zum
Schutz vor Verbrennung der Eierschale entfernt hat, und taucht
wiederholt Gold in die heisse Mischung, so färbt sich das Gold
sehr schön.

10. Vom Blei.

Plumbum heisst Blei. Es ist gleichmässiger Art, wie das;
Zinn, und schwer wie das Gold, besitzt mithin ein doppeltes Gewicht,
das des Silbers und des Kupfers. Blei lässt sich leicht bearbeiten,
ausziehen und giessen. Es beseitigt durch seinen Druck Schmerzen
auf einige Zeit. Schmilzt man es, so ist es eine Zeit lang blank,
wird aber bald dunkel durch seine eigene Unreinheit. Es ist nicht
allein an sich klanglos, sondern benimmt auch andern Metallen,,
denen es zugesetzt wird, ihren Klang. Auf dem Feuer geschmolzen,,
schwindet es stärker, wie die anderen Metalle. Seine Asche enthält
Silber. Es hat unter allen Metallen die Eigentbümlichkeit, der
Luft und der Witterung ausgesetzt mehr zuzunehmen^ wie unter der
Erde. Es wird bleich aber nicht rostig oder roth, wie andere
Metalle. Es nimmt Farbe in sich auf und lässt sie nicht wieder
fahren.1) Es ist ein Ursprung des Silbers und verhält sich wie*
dieses, nur dass es sich im Feuer, beim Läutern <§es Silbers, von
ihm trennt. Mit Gold verbindet es sich nie, wird atich durch Gold-
zusatz nicht besser und sein Geruch oder Dunst verdirbt das Gold.
Die Gelehrten geben auch an, dass das Zinn durch Zusatz von Blei
härter werde, trotzdem das Blei weich und das Zinn hart ist.
Ebenso verhält sich das Blei, wenn man ihm Zinn zusetzt. Man
soll auch, wie unser lateinischer Text angiebt, Blei mit Blei und
Zinn mit Zinn nicht löthen können, wohl aber Zinn mit Blei und
Blei mit Zinn. Ich weiss aber darüber Nichts anzugeben.

J) Nemlich bei der Bildung von Bleioxyd und Mennige.
 
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