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berreste des kolossalen Löwen, welcher dasPolyandrion der
in der Schlacht gegen Philipp gefallenen Griechen schmückte.
Die dieselben ungefähr 8 Fuss tief bedeckende Erde ist seit
mehreren Jahren weggenommen, und man sieht die einzelnen
Stücke des für den damaligen Zustand der Kunst ein gutes
Zeugniss ablegenden Kolosse^ offen in einer Grube liegen.
Ich zählte deren neun, und es schien, dass nur wenige
Theile fehlten. Ursprünglich bestand das Ganze aus drei
Stücken, welche, um die Last zu vermindern, zum Theil
innen ausgehöhlt sind. Doch scheint es, dass nichts Anderes
als eben die allzu grosse Last das Denkmal zerstörte, über
welches dann von den nahen Bergen Erde herabgeschwemmt
wurde. Jetzt, während dies niedergeschrieben wird, ist
der Bildhauer Siegel im Begriff, sämmtliche Theile des Lö-
wen aufzusuchen und ihn, wo möglich , wiederherzustellen.
Von hier führt ein neu angelegter mit wenigen Unter-
brechungen fahrbarer Weg über Lebadeia und Theben bis
Athen, der jedoch nur in der Nähe von Athen von Wa-
gen benutzt wird, weil man nur dort deren besitzt. Er
führt von hier ungefähr eine Stunde lang an der Nordseite
des kahlen Thurion hin, während zur Linken sich die Ebene
hinzieht, in welcher man wenige Minuten vom Löwen un-
mittelbar am Wege die Reste eines nicht unbedeutenden an-
tiken Gebäudes, wahrscheinlich eines kleinen Tempels, sieht.
Doch sah ich kein Stück darunter, welches über die Ord-
nung der Architektur Aufschluss gegeben hätte. Nach einer
Stunde wendet sich der Weg in eine Schlucht des sich hier
in nord-östlicher Richtung vorziehenden Gebirges, durch
welche, wie man auch aus mehreren alten Spuren einer
künstlichen Bearbeitung schliessen kann, auch im Alter-
thum der Weg von Chaeroneia nach Lebadeia führte. Die
Schlucht führt ziemlich steil auf den breiten Rücken des fel-
sigen, aller Vegetation entbehrenden Gebirges. Auf dem-
selben reitet man ungefähr eine halbe Stunde bin, und
kommt dann an eine zweite enge Schlucht, welche ganz
berreste des kolossalen Löwen, welcher dasPolyandrion der
in der Schlacht gegen Philipp gefallenen Griechen schmückte.
Die dieselben ungefähr 8 Fuss tief bedeckende Erde ist seit
mehreren Jahren weggenommen, und man sieht die einzelnen
Stücke des für den damaligen Zustand der Kunst ein gutes
Zeugniss ablegenden Kolosse^ offen in einer Grube liegen.
Ich zählte deren neun, und es schien, dass nur wenige
Theile fehlten. Ursprünglich bestand das Ganze aus drei
Stücken, welche, um die Last zu vermindern, zum Theil
innen ausgehöhlt sind. Doch scheint es, dass nichts Anderes
als eben die allzu grosse Last das Denkmal zerstörte, über
welches dann von den nahen Bergen Erde herabgeschwemmt
wurde. Jetzt, während dies niedergeschrieben wird, ist
der Bildhauer Siegel im Begriff, sämmtliche Theile des Lö-
wen aufzusuchen und ihn, wo möglich , wiederherzustellen.
Von hier führt ein neu angelegter mit wenigen Unter-
brechungen fahrbarer Weg über Lebadeia und Theben bis
Athen, der jedoch nur in der Nähe von Athen von Wa-
gen benutzt wird, weil man nur dort deren besitzt. Er
führt von hier ungefähr eine Stunde lang an der Nordseite
des kahlen Thurion hin, während zur Linken sich die Ebene
hinzieht, in welcher man wenige Minuten vom Löwen un-
mittelbar am Wege die Reste eines nicht unbedeutenden an-
tiken Gebäudes, wahrscheinlich eines kleinen Tempels, sieht.
Doch sah ich kein Stück darunter, welches über die Ord-
nung der Architektur Aufschluss gegeben hätte. Nach einer
Stunde wendet sich der Weg in eine Schlucht des sich hier
in nord-östlicher Richtung vorziehenden Gebirges, durch
welche, wie man auch aus mehreren alten Spuren einer
künstlichen Bearbeitung schliessen kann, auch im Alter-
thum der Weg von Chaeroneia nach Lebadeia führte. Die
Schlucht führt ziemlich steil auf den breiten Rücken des fel-
sigen, aller Vegetation entbehrenden Gebirges. Auf dem-
selben reitet man ungefähr eine halbe Stunde bin, und
kommt dann an eine zweite enge Schlucht, welche ganz