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Vollmer, Hans
Niederdeutsche Historienbibeln und andere Bibelbearbeitungen (Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters, Band 1, 2. Hälfte) — Berlin, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.2077#0042

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Beiträge zur Geschichte d. niederländ u. d. französ. Bibelbearbeitung. 31

Beiträge zur Geschichte der niederländischen und der
französischen Bibelbearbeitung.
Von den niederländischen Historienbibeln hat nach Isaac le Long
in seinem verdienstvollen Werk Boek-Zaal der Nederduitsche Bijbels r)
kurz auch Wilhelm Walther in seinem schon oft genannten Buch über
die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters gehandelt, besonders
Spalte 647—653. Walther hat auf diesem Gebiet besonders das Ver-
dienst, niederländische Forscher zu weiteren Untersuchungen angeregt
zu haben. So brachte H. van Druten unter dem Titel „Geschiedenis
der Nederlandsche Bijbelvertaling“ in den Jahren 1895 und 1900 zwei
Bände heraus; aber bei aller Ausführlichkeit ließen sie noch Raum
genug für weitere Arbeiten, die sich mit gesteigerter Gründlichkeit
einzelnen Fragen des umfangreichen Gebietes zuwandten. Dazu gehört
das Buch von S. S. Hoogstra, Prozabewerkingen van het Leven van
Alexander den Groote in het Mnl. 1898, sodann die „Bouwstoffen voor
de Geschiedenis der nederlandsche Bijbelvertaling“, die C. H. Ebbinge
Wubben 1903 unter dem Haupttitel „Over middelnederlandsche Ver-
talingen van het Oude Testament“ erscheinen ließ. Durch diese Arbeit
ist namentlich unsere Kenntnis der niederländischen Historienbibel vom
Jahre 1360 gefördert worden. Nur einen bescheidenen Nachtrag zu
Ebbinge Wubbens Handschriftenverzeichnis vermag ich zu geben; es
handelt sich um ein Fragment der Stadtbibliothek zu Lübeck, einige
Stücke aus Exodus mit „Scholastica historia“ enthaltend.
Anders steht es um die sogenannte erste niederländische Historien-
bibel2). Hier ist die schon erwähnte Kopenhagener Handschrift
Thottsche Sammlung 124 Fol. einzureihen, die, wie mir scheint, von
derselben Schreiberhand stammt wie der entsprechende Teil der inter-
essanten Mischhandschrift der Utrechter Universitätsbibliothek Ms. 1006.
Der ersten niederländischen Historienbibel möchte van Druten auch
die neutestamentlichen Stücke zuweisen, die er unter der Überschrift
„Het Historisch Gedeelte des N. Testaments“ a. a. O. S. 153 ff. be-
handelt. Hier übersah er die Brüsseler Handschrift Bibi. Royale
Nr. 12001/2. Sie enthält außer der Evangelienharmonie und der Apostel-
geschichte die Briefe, die Apokalypse und ein Lektionar „nach der
1) Zuerst 1732 erschienen; mir liegt die zweite Ausgabe vor, te Hoorn,
by T. Tjallingius, Boekverkoper, MDCCLXIV; vgl. besonders S. 229 ff.
2| Vgl. dazu den Aufsatz von Ebbinge Wubben im Nederlandsch Archief
voor Kerkgeschiedenis, N. S. 3 (1905) S. 323—350).
 
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