fließt, von lichtem Buschwerk und vielen einzelnen Bäumen
eingerahmt. Prachtvoll, wie das Steigen und Fallen der
Umrisse gemeistert ist, das zwar dem Ganzen einen flächig
gen Charakter gibt, aber doch zugleich den Eindrude der
Tiefe vermittelt. Wie ein dichter grüner Pelz mutet das
Buschwerk auf den Anhöhen an, und doch glaubt man fast
jeden einzelnen Strauch zu erkennen. Diesem Bilde ver-
wandt ist ein anderes mit zwei hohen Felskegeln, die im
Vordergrund von einer schräg nach dem linken Bildrand
ansteigenden, von einzelnen Tannen bestandenen Hoch-
fläche begrenzt werden. Aber man fühlt, daß die Hochfläche
im Vordergrund keine Kulisse ist, die den Fuß der steilen
Felsen zudedet, sondern man spürt, wie der hochgehobene
Vordergrund wieder in das Tal hinabfällt, wie dieses Tal
ganz mit Luft ausgefüllt ist, die aus dem Lande selbst
emporsteigt.Wundervoll ist dann das Bild einer Almhütte
auf hügeliger Weide, -klares, frühlingshaftes Morgenlicht
liegt über dieser Landschaft, und es strahlt noch zwischen
den Bretterluken der Hütte hindurch. Ein anderes Bild zeigt
ein junges Kalb an der Futterkrippe im Stall, der feine
Gegensatz zwischen dem warmen, weichen Fell des jungen
Tieres und der alten, zerbröckelnden Wand wie auch die
plumpe Unbeholfenheit der Jugend in den runden Körper-
formen ist beachtenswert.
Wie dies alles farbig durchgeführt ist, läßt eine Meistere
schaff erkennen, die sicherlich für unsere Gegenwartsma-
lerei einmal von Bedeutung sein wird.
Köln 1927.
Otto Kfein.
eingerahmt. Prachtvoll, wie das Steigen und Fallen der
Umrisse gemeistert ist, das zwar dem Ganzen einen flächig
gen Charakter gibt, aber doch zugleich den Eindrude der
Tiefe vermittelt. Wie ein dichter grüner Pelz mutet das
Buschwerk auf den Anhöhen an, und doch glaubt man fast
jeden einzelnen Strauch zu erkennen. Diesem Bilde ver-
wandt ist ein anderes mit zwei hohen Felskegeln, die im
Vordergrund von einer schräg nach dem linken Bildrand
ansteigenden, von einzelnen Tannen bestandenen Hoch-
fläche begrenzt werden. Aber man fühlt, daß die Hochfläche
im Vordergrund keine Kulisse ist, die den Fuß der steilen
Felsen zudedet, sondern man spürt, wie der hochgehobene
Vordergrund wieder in das Tal hinabfällt, wie dieses Tal
ganz mit Luft ausgefüllt ist, die aus dem Lande selbst
emporsteigt.Wundervoll ist dann das Bild einer Almhütte
auf hügeliger Weide, -klares, frühlingshaftes Morgenlicht
liegt über dieser Landschaft, und es strahlt noch zwischen
den Bretterluken der Hütte hindurch. Ein anderes Bild zeigt
ein junges Kalb an der Futterkrippe im Stall, der feine
Gegensatz zwischen dem warmen, weichen Fell des jungen
Tieres und der alten, zerbröckelnden Wand wie auch die
plumpe Unbeholfenheit der Jugend in den runden Körper-
formen ist beachtenswert.
Wie dies alles farbig durchgeführt ist, läßt eine Meistere
schaff erkennen, die sicherlich für unsere Gegenwartsma-
lerei einmal von Bedeutung sein wird.
Köln 1927.
Otto Kfein.