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Gemälde-Galerie Abels; Peiner, Werner [Ill.]
Werner Peiner seine Gemälde von 1926 und 1927: November-Ausstellung — Köln a. Rhein: Kunstsalon Hermann Abels, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.73594#0012
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Dies offenbaren vor allem die Landschaften Peiners, bei
denen in einen kleinen Ausschnitt der Natur immer auch
die Unendlichkeit des Weltalls hineingemalt ist. Die Dinge
drängen geheimnisvoll nach vorne, streben aber zugleich
auch in die fernste Ferne hinaus. Die Nähe ist der Ferne
gegenübergestellt, und beide gleichen so zwei miteinander
korrespondierenden Polen. Man spürt den Kreislauf des
Lebendigen! Dies Atmosphärische ist bei Peiner in ganz
klarerWeise gemeistert, nicht durch ineinander versehwim-
tuende, schmelzende, zerrinnende Farbschimmer, sondern
durch einfache, gereinigte Übergänge. Das Licht wandelt
nicht mehr die Dinge, sondern läßt sie bestimmter und
klarer hervortreten. Die Welt ist nicht mehr wie im Jm-
pressionismus als ein farbiger Schleier aufgefaßt, sondern
als lichtdurchtränkter Raum. War nun die Farbe in den
früheren Bildern Peiners wie blank geriebenes Metall,
dünn und intensiv durchgearbeitet, so lockert sie sich in den
neueren Arbeiten immer mehr und gewinnt eine Trans-
parenz, die bei der Eigenart dieses Malers erstaunlich ist.
Dies bezeugen die neuen in Vorarlberg gemalten Land^
schaffen, Bilder von einer unvergleichlichen Sdiönheit und
Monumentalität. Was man früher vermißte, die Wärme
und Innigkeit eines großen Naturerlebens, jetzt glüht es
und leuchtet aus jedem Bilde.
Da ist zunächst eine Landschaft hervorzuheben, in deren
Mitte sich ein Felskegel emporhebt, vor den ein flacher,
dreieckiger Hügel und eine niedrige, bandartige Hügel-
kette vorgelagert ist. In den Hintergrund hinein wachsen
eineReihe von spitzen,wolkenumschleiertenGebirgshöhen,
während im Vordergründe ein schmales Flüßchen vorbei^
 
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