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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0038
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gebildet worden. Aber sag her/ du argwöhnische und nrcheilende
Närrin; Wecbistdn? du bist ein Sack / aber kein solcher Sack/i»
welchen Joseph feinen Brüdern das Geld gelegt/ sondern du bist ei»
Koch Sack: Du bist ein Speiß/ aber kein solche Spciß/ wie dee
Habacuc dem Daniel gebracht/ sondern du bist ein Speiß der Wür-
mer: Du bist ein Gruben/aber kein solche Gruben / in welche der
diebische Achan Geld und Schätz vergraben/sondern du bist ein stin-
ckende Sumpff-Grubcn: D» bist ein Blum/aber keine svlcheBlum/
welche da riechen wie die Rosen zu Jericho/sondern du bist ein Sau-
Blum : Du bist ein Kram/ aber kein solch Kraut / wie gewachsen
in dem Paradeiß/ sondern du bist ein Unkraut: Du bist ein Vogel/
aber kein solcher Vogel/Ler in bas Lager der Jstaelirer gestogeu/son<
der« ei« Finck- und zwar ei« Mstfinck: D» bist ein Maul-Esel des
Printzens Absvlvn/ welcher bald durchgehet: Du bist das Manna
der Ifraelirer/ welches über Nacht wurmstichig wird: Du bist ein
KirbeßiDlat des Propheten Ionä/welches verwelket: Dn bist dee
Fluß i'/pbon, so zwar aus dem Paradeiß den Ursprung nimmt/abee
sich bald wiederum in die Erden verschliesst: Du bist ein nichtige Er-
den /und indisches NichtS/und wilst dennoch ein Gott seyn; Du ein
Gott? Pfuy! du bist ein Spott. GOtt ist allein derjenige/ dem
die innerste/v erborgenste/ geheininisteHertzcn / Gedancken und Re-
gungen bekam ftpnd,dieser weiß wie derMensch bcschaffen/und nicht
du elender Erdschrollen/du argwöhnischer Narr/ und gleichwohl ist
fast täglich beydir das Argwöhnen/ das Richten und Urtheilen über
deinen Neben-Menschen; Gemach/ gemach/ mein Närrin / eröffne
deine Ohren/und höre was dir GOtt so ernstlich verbiethel: roE«
7u6icarclccunclum lscicm - !o.in. c 7. Richte- " chtnachdeM Anse-
hen; dann welcher argwöhnet/ urtheilktund r. tt nach dem äusser-
chenSchein/ fehlt und irrt/ja wird zum öfftern ..trogen. GOtt
hat dem Moysivor Zeilen anbefohlen / er solle keinen zum Priester
und Kirchen Dienst annehmen/ der eine grosse Nase har. bev. c. - r.
D wie mancher ist schon durch den geschöpfften Übeln Argwohn mit
einer grossen Nasen gestanden.
OAr-i
 
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