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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0043
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Argwöhnische Närrin. r >



derllche Stärcke an ihm^atte/ so seynd sie in allerlei) Gedancken und
Argwohn gerochen; Dann er war erstlichen Sracur halber nicht
grösser als andere / er hatte Händ und Arm wie andere/ noch hat er
'mehrer geffen oder truncken als andere / wo kommt es dann her/ sag«
ten'sie/daß er alsostarck? Haben etlich ohne Scheu ausgesagl/er
habe und brauche einen einheimischen Teufe!. ^buienL in lil>.
juclie.
Es läst sich fast auf gleichen Schlag also reden / diese und jene
hat von ihres Herrn Ambt kein grösseres Einkommen/ als ich/sie hat
auch nicht geerbt/ gleich wie ich/keinen Schatz har sie gefunden / wie
ich auch nicht/ und dannoch kleidet sie sich und die Ihrigen über alle
Massen stattlich/ sie hat ein Tafel/ krutz einer/ sie baut ein neues
Haust/ und ich/ so mit ihrgleich/ kan mich und die Meinige kümmer-
lich erhalten/habmirin vielen Jahren kein neues Kleid geschafft/
ist also zu schliessen/ siehabe eine heimliche Hülff; Also denckt eine
andere Frau: Diese und jene ziechr an einem Merck «Tag schöner
auff/als ich an einem Sonntag/die muß gewiß eine heimliche Buhl-
schafft haben/ worvon sie die schönen Kleider ziehen kan. Ey wie so
freventlich! Noiics jullicarL.urlheile nicht/ wann du nicht wilst ge-
urcheilet werden. D» hast ja vor dieses keine Rechenschafft zu ge-
ben/greiffe dir selbsten in das Gewissen/ du wirst noch viel Sache«
finden / die einer rechten Besserung vonnökhen haben. (Merck
dieses Capitel wohl.)


Arglistige Närrin.
In arme Frau kam vor eine Mühl und bath den Müller umb
«s GSttes willen umb ein paar Händ voll Meel / und als dersel-
be ihr solches versagte/ hielt sie noch hefftiger an/ liebkoste und striech
ihm ein Federlekn durch seinen Judas-Bart / mit diesen Worten:
Er wäre ja ein lieber feiner Mann/als wie diehellglantzende Son-
ne / er solle ihr -och etwas geben; Den Müller kürzet« dieses bis auff
Cz di«
 
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