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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0069
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Betrübte Narcm.

llocis, remyLllivis OoleÄLmonciZ fcueba-
cur. Wie b^ociOws hejLUgt/ nach fthr befthwerlichm Reichs-Ge-
schafften hat er zu bequemen Nachmittags Stunden sich auff gewrsi
ft Weiß erlnstiget. Ja es erzehlet der heilige ^wc-o^mus von
dem heiligen Jshannedem Evangelisten/ daß er bißweilen mit ftl>
nm Jüngern hinaus in das Feld gieuge/und sich mit einer Tauben
erqmckete. Ein Jünger aber ärgerte sich darob/ vermeinte/ es ge-
zieme sich nicht/solche Leut sollen Tag und Nacht betten/gimge hm
zu ihm/ und fragte: Warumd er auch seine Kurtzweil triebe wie die
andern? Der heilige Johannes fragt ihn entgegen: Mein lieber
Freund/warumb trägestdu deinen Bogen ungespannrer/ wäre es
nicht besser/ warm er stets gespannt wäre/ so wärest du hurtiger zum
Schiessen/ wann gahlmg etwas zum Schiessen sich blicken lieffeMm
worrete Der Jünger: Wann der Bogen allezeit gespannt wäre/
würde dis Sennen bald Meissen. Eben also soll du wissen / versetzet
der heilige Johannes/ daß es sich gebühre/ Die ernstlichen Geschafft
em wenig mit einer Ergötzlichem lindern / damit man hernach desto
ernstlicher zur Arbeit greiffen möge.
Es hat unser lieber HERR anff eine Zeit bey dem Galiläi-
schen Meer die zwey Brüder Johannem und Jacobum angetroffen/
da sie mit ihrem lieben Vatter Zebedäo das Fisch-Netz stickten/ re6ci-
ences l-sc-L iüg: Schön und rühmlich stehet es / wann die Kinder
den Eltern unter die Armgreiffen/ wo nicht/so geschieht esgarossr/
daß ihnen der Hencker an den Hals greisst. Aller Menschen Leib
ist ein Fischer < Netz / woran immerzu mit unterschiedlichen Artz-
neyen und Mitteln zu flicken ist; Aber dem Allerhöchsten fty ge-
dancket/ Daß er gleichwo! allerlei) Krämer und Wurm! zur Medicin
erschaffen.
Ein übler Zustand ist gewesen derjenige / den da gehabt hat der
Aussätzige/ welchen Christus der HErr/ mit dem eintzigen Wörtlem
Vo!o ich Will / curirt hat. Sonst ist für diesen Zustand ein natürli-
ches Mittel das Kraut Zcadiolü.
Ein übler Zustand iß gewest derselbe / den da gehabt hat der
F Gicht-
 
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