Einfältige Närrin.
Wird der Mensch nach dem Ebenbild GOttes erschaffen zn seyn/ver-
standen. Gold und Geld istetwas anffdieser Welt/ dann werft!--
che hat / der schätzt sich glückselig zu ftyn/aber der Verstand ist über
Gold und Geld. Dann üerheyrather mau sich an ein Emsältige/dis
Nichtskan/rüchtsweiß/st heiffet.es: Das Gelb gibrmauaus/ der
Perlen und Ldel-Gestemer seynd auch etwas auffdieser Welt/
Md scheinet/ als wann dieNatur ihre Schätze in selche Kleinigkeiten
Herborgen hätte; aber gegen dem Verstand ist alles nichts. Ein
guter Verstand übertrifft alles.
Ehren und vLZmLäten seyn noch etwas in der Welt / aber ge-
gen dem Verstand seynd sie gar nichts/ deßwegen solle das Frauen-
zimmer stets von GDltbeg ehren: Da miki Lnceiieäum: AchHErrl
gib mir Verstand» Dann wann ich diesenhabe / st werde ich theil-
hafftig werden deßLobs Säiornonis, ?roverb. am z I. Sie hatWoll
mW Flachs gesucht/ und hat gearbeitet/ nach dem Rath ihrer Hän-
den. Sie har ihre Hand zu starcken Dingen ausgestrecker/und ihre
Finger haben die Spinde! ergriffen. Sie hat schöne Leinwand ge-
macht/ undverkaufft/und hatdem Ccmaniter ein Quint! geliefert
Sie har die Weeg ihres Hauses in Acht genommen/und hat ihr
Drodr in Müssiggang nichtgegeffen.
Das Frauenzimmer so einen guten Verstand hat/ das solle
GOtt loben/die Emfälrigen sollen täglich solche Genade von dem
Himmel aus der Höhe begehren/ in übrigen sollen sich solche gern las-
sen anweistn/gern lernen/ gern andere fragen/gern mit gescheiden
Frauenzimmer umbgehen/ und sich bey Leib zu keiner solchen ge-
sellen/wie jene war/ st unterschiedliche Frauen zu Gast hatte/ und
Weilensiegleich im Anfang derFürnehmbsteu einen Trunck zuge-
Lracht harre/ nun aber vermerckte / daß in der verguldten Schaaleu
eine Mucks schwimme/sie solche nicht etwann aus Höfflichkeit mit
der Hand heraus hak fischen wollen/nein! sondern sie nähme die
!
-MX' W'