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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0169
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' FürwihigeNälrm. r,z
bracht. Was dann ? Dasnemblich: Obesbefferwär/ daß ein
Mann zwty Weiber / oder ein Weib zwey Männer haben sott ?
Aber sags niemand/ ich rhu dirs nurallern vertrauen; Ist das Ding
wahr? Spricht die andere O die Teuffels Männer ! Was wer-
dens noch ansaugen ? Habens daun stuft nichts auszudrspumen?
Gchetgleich darauffhm zu ihrer Gevatterin : Schau/ was ich ge-
höret habe! Meiner Nachbarin Sohn/der Papierele/ wie du wol
weist / der ist mit seinem Vatter gestern im Rath gewest/ und hat
heimb gebracht: Daß ein Rath diese Frage har herumb gehen lassen:
Obs besser wär/ daß ein Mann zwey Weiber / oder ein Weib zwey
Manner haben sott? Das ist ein schönes Stückiem / sagt die ander;
Ader ich bitt/ laß bey dir bleiben Gevatterm/ ich thärs sonst nie-
mandsagen. Kaumbgiengensie voneinander/ da lauffr diese al-
so bald mit gienenden Maul hin zu ihrer Schwägerin / erzehlt/ was
sie gehört hat/ und verbietet ihrs/ niemand anderen zu offeubahreu /
könnts aber auch nicht verschweigen/gsht hm/sagt ihrer Schwiegers
Mutter/ die Schwieger - Mutter sagrs ihrer Schwester rc. Also
kambhalt dis Sach dahin und dahin / bis daß alle Weiber in der
Stadt innen wurden / und darauff sich zusamben gerottet / dem
Rath Haus zugeloffen/weinend undschreyend/ reifftten die Haar
aus dem Kopff / erliche kamen gar gewassnet mit Bratspiessen und
Ofen-Gabeln / als wann sie die Städt plündern wotten. Die
Herren im Rarh wüsten mcht/was das Getümmel bedeutete ? Was
die Weiber in Sinn hätten ? Was die Ursach war / daß sie also ttn-ios
und gleichfamb unsinnig daher kommen? Endlich tritt dieser Jüng-
ling / der?2pvnu8 mitten in die Rarh Stuben herfür / erzehier /
was massen seine Mutter unlängst von ihme zn wissen begehrt/was
im Rath gehandelt worden/ und er lhro mit diesem List geamwd
ter/daß man nemblich dieses gehandlet: Obs besser wär / daß ein
Mann zwey Weiber/oder em Weib zwey Männer halt'? Der ge-
samte Rath lachte darüber von Hertzen/und lobten die grosse Alng-
Mtd Derfchwiegenheir dieses Knabens Beschlossen darauff/ daß
P hm-
 
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