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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0188
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72Z

Geschwätzige Närrin.
FfUCH erüitme mich jetzt jener Kammer-Jungfrau / die der be-
UWrühmkeComödLanMojienvorstellLt/wölcherdasgantzeIranck-
reich osstermals mit schönen und lustigen Comödlm erlustigs: hat.
Unter andern lasset er in feiner hersür eretten / eine Kammer-
Jungfrau/ welche Dienst suchet bey einer fürnehmen Frauen. Dis
Frau befragt sie etliche Puncreu / unter andern / in was vor einem
Haust sie kmH vorhero gedienet hätte ? Die Antwort war: Bey
mr Kauffmännin; Wie lang sie dorten m Diensten gestanden?
Antwort: DreyJahrzObdieseIrauharrzubedienenwar? Ant-
wort : Überaus hart/ daun auch chr Mann sie noch memalen darzu
har bringen können/ daß / wann sie sich schlaffen legte/ sis chre
Handschuh / wann er ihrauch emgantzesKayferrhum versprochen
hatte/ würde abgezogen haben; Ja so gar propre war sie/ öaß rhr
Mann/ beyWiederkunffteiner jährigen Reise/ sie niemals/ aus
Beysorg / ihr schöner Anstrich möchte abschiessen / hat küssen dort-
fen: Die Kammer-Jungfrau liesse sich etwas freyer heraus/ und
sagte: Sie möchte diesen Dienst gern annehmen/ wann sie nur zuvor
wüste/ob illgäame ihren Leuten Wein zu trincken geben. Die Frau
versetzte: Die Mädgen pflegten sonsten keinen Wein zn trincken.
Sie sprach: Es istzwar war/ aber sie wäre etwas zärtlich auferzogen
und ob sie gleich wenig essete/ so würde sie diesen Mange! mit desto
mehr Trincken ersetzen, wollte auch wissen/ was sie dann
könne? Die Antwort war: Ich weiß mit den Hauben - Aufsatz
umbDgchen/ ich sticke ein wenig/ ich mache Hand-Seiffen/ ichgr-
bedenen^ancoemegute Gestalt/ auch bin ich em wenig m Artz-
neyen erfahren/ daß ich mich alles dessen rühmen kan/ was bey ei-
nem artigen Frauerzimmer zu^re richten obliegt/ und wann ich
nur fünffzehm Lag die Ehre hätte / in meiner Cur zu ha-
ben/ wollte ich sie versichern / daß sie also schön aussehen / daß sie
her vorigen/ wegen der excrsmen Schönheit/ gar nicht mehr wurde
 
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