Hunds-Närrin. 1S7
Nun eröffne ich die Thür / und lasse jedermännigllch den Po-
merischen Edelmann in seinem Todt-Bttt/ samt denen vor ihn ste-
henden Hunden / nicht allein sehen / sondern auch hören / wie er von
ihnen Abschied nimmt / und sich etwa» aus folgende Weiß beurlau-
bet:
O ihr meine gute Freunde / ihr meiner Lust behende Befehls-
Trager / ihr Schnelle Brüder der flüchtigen Gedancken.O ihr mei-
ne gantz güldene Hande l Ist es wohl möglich / daßich euch verlasse?
Ist es wohl möglich/ daßich ohne euch sterbe? Komme bann her/
mein lieber Wachtel-Hund / mein eintziger Seelen-Trost/empfange
von mir den letzten Kuß/und laß mich dir dein Lebenlang empfohlen
sey- Kommether/ihralle meine gsrreueJag-Hunde/ sann und son-
ders / ich empfang euch mit schuldigster Dancksagung / und schencke
euch zur letzt meinHertz sechsten; Ja ich wolle mir kein gröffersGlück
nicht wünschen/als wann ich verdiente/ein stattliche Todten-Bahr/
und kunte iu euren Leibern begraben werden / so wurde ick glaublich
aufein neues leben/ und in einem lebendigen ^auLl-o alle Triumpf
der Welt trutzen.
Also ruffer er noch etlichmal mal seinen Hunden das Vai- zu/
stirbt wie einHundiwird begraben wie einHund und fahrt vvuMund
auf in den Hunds-Himmel.
Dergleichen Hunds-Narrengibtes noch gar viel / ob sie zwar
. nicht gar so sträfflich/als wie derPomerischeCdelmann handeln/und
sich in die Hund verlieben / geben sie ihme doch wenig nach / wie erst
vergangene Om ncvsi zu Venedig einer die Prob seiner Narrheit hat
an Tag geben / als er seinen verreckten Hund dergestalten bedauret/
daß er ihme eine Unzahl Hunde / alle wie die Kutschen Pfcrd/waun
sie in der Trauer feynd / schwartz bekleidet/lieffe mit dec Leich gehen;
Begehrte anbey von den iviagillr-liErlaubnuß/daßer solchen vor sei-
nen Laden zu der Erden bestatten möchte. Dieweil ihn aber dieses
wurde abgeschlagen. Bestellte er ein «unllels, tapeziert solches
schwartz / legt seinen verreckten coriäon samt 6. in der Klag gehen-
den
Nun eröffne ich die Thür / und lasse jedermännigllch den Po-
merischen Edelmann in seinem Todt-Bttt/ samt denen vor ihn ste-
henden Hunden / nicht allein sehen / sondern auch hören / wie er von
ihnen Abschied nimmt / und sich etwa» aus folgende Weiß beurlau-
bet:
O ihr meine gute Freunde / ihr meiner Lust behende Befehls-
Trager / ihr Schnelle Brüder der flüchtigen Gedancken.O ihr mei-
ne gantz güldene Hande l Ist es wohl möglich / daßich euch verlasse?
Ist es wohl möglich/ daßich ohne euch sterbe? Komme bann her/
mein lieber Wachtel-Hund / mein eintziger Seelen-Trost/empfange
von mir den letzten Kuß/und laß mich dir dein Lebenlang empfohlen
sey- Kommether/ihralle meine gsrreueJag-Hunde/ sann und son-
ders / ich empfang euch mit schuldigster Dancksagung / und schencke
euch zur letzt meinHertz sechsten; Ja ich wolle mir kein gröffersGlück
nicht wünschen/als wann ich verdiente/ein stattliche Todten-Bahr/
und kunte iu euren Leibern begraben werden / so wurde ick glaublich
aufein neues leben/ und in einem lebendigen ^auLl-o alle Triumpf
der Welt trutzen.
Also ruffer er noch etlichmal mal seinen Hunden das Vai- zu/
stirbt wie einHundiwird begraben wie einHund und fahrt vvuMund
auf in den Hunds-Himmel.
Dergleichen Hunds-Narrengibtes noch gar viel / ob sie zwar
. nicht gar so sträfflich/als wie derPomerischeCdelmann handeln/und
sich in die Hund verlieben / geben sie ihme doch wenig nach / wie erst
vergangene Om ncvsi zu Venedig einer die Prob seiner Narrheit hat
an Tag geben / als er seinen verreckten Hund dergestalten bedauret/
daß er ihme eine Unzahl Hunde / alle wie die Kutschen Pfcrd/waun
sie in der Trauer feynd / schwartz bekleidet/lieffe mit dec Leich gehen;
Begehrte anbey von den iviagillr-liErlaubnuß/daßer solchen vor sei-
nen Laden zu der Erden bestatten möchte. Dieweil ihn aber dieses
wurde abgeschlagen. Bestellte er ein «unllels, tapeziert solches
schwartz / legt seinen verreckten coriäon samt 6. in der Klag gehen-
den