Die karge Närrin
buhlt milder Tochter durch die Nacht/
Darzu die Mutter Gelegenheit macht.
Daß offtdie gantze Nachbarschafft/
Sb solcher Sünden wird gestrafft.
Die karge Närrin.
>^K,N einer geiviffen Stadt befände sich ein wvlhabiger/vermZgki-
ÄW/.cher Schneider/welcher sich auf sein Haudwerck gar wohl der«
UADstunde / allerhand schöne Modi-Kleider machen konte / dero-
wegen einen grossen Zugang/und viel Arbeit/ auch zu dem Ende stets
Lrcy oder vier Schneider-Gesellen hatte / welchen er auch ein gutes
Wochen-Lohn rcichte/und zuweilen ein gute Zech Bier hinab zahlte/
weilen er gantz gut und freygebig war- Sein Weibhingegen war ein
sehr karger Filtz/welche denGesellcn gar schlechte Tafel gehalten/daß
sie niem al genug zu essen hatten -derentwegen keiner lang bey demMei-
sterverbliebenIedannvch mustesich derLehr-Iungwol pacienriren/
und vorlieb nehmen/ wollt er anderst seine Lehr-Jahr erstrecken/und
auslernen- Dieser aber war ein ausgemachter verschlagener Vogel/
und obwohlen er noch erst ein Lehr-Jung/Ware er doch in der Schal-
heit ein ausgemachter Meister. Einsmals hak sichs zugetragen/daß
der Meister aufdenSstertag aufdenAbend/ seine liebe Gefatters--
Leute durch den Lehr-Jungen einladen lassen zuL.m Geweyhten ans
«in Saläkl und ein Brätl / welche auch gewiß zu kommen / zuge-
sagt. Zu diesem Ende hat die Meisterin in der Küchel gute Vordere!-
nen Schnabel bekommen/ ist doch hem der H. Sstertag/ da alle Bau-
buhlt milder Tochter durch die Nacht/
Darzu die Mutter Gelegenheit macht.
Daß offtdie gantze Nachbarschafft/
Sb solcher Sünden wird gestrafft.
Die karge Närrin.
>^K,N einer geiviffen Stadt befände sich ein wvlhabiger/vermZgki-
ÄW/.cher Schneider/welcher sich auf sein Haudwerck gar wohl der«
UADstunde / allerhand schöne Modi-Kleider machen konte / dero-
wegen einen grossen Zugang/und viel Arbeit/ auch zu dem Ende stets
Lrcy oder vier Schneider-Gesellen hatte / welchen er auch ein gutes
Wochen-Lohn rcichte/und zuweilen ein gute Zech Bier hinab zahlte/
weilen er gantz gut und freygebig war- Sein Weibhingegen war ein
sehr karger Filtz/welche denGesellcn gar schlechte Tafel gehalten/daß
sie niem al genug zu essen hatten -derentwegen keiner lang bey demMei-
sterverbliebenIedannvch mustesich derLehr-Iungwol pacienriren/
und vorlieb nehmen/ wollt er anderst seine Lehr-Jahr erstrecken/und
auslernen- Dieser aber war ein ausgemachter verschlagener Vogel/
und obwohlen er noch erst ein Lehr-Jung/Ware er doch in der Schal-
heit ein ausgemachter Meister. Einsmals hak sichs zugetragen/daß
der Meister aufdenSstertag aufdenAbend/ seine liebe Gefatters--
Leute durch den Lehr-Jungen einladen lassen zuL.m Geweyhten ans
«in Saläkl und ein Brätl / welche auch gewiß zu kommen / zuge-
sagt. Zu diesem Ende hat die Meisterin in der Küchel gute Vordere!-
nen Schnabel bekommen/ ist doch hem der H. Sstertag/ da alle Bau-