Die Kleyder Narren.
2L r
Wf^Jsr Ding seynd / nach welchen die Weiber ein besonders
Verlangen tragen/Erstlich: von vielen Jünglingen geliebt
werden auderrensuhreFruchtbarkeirzu erweisen an vie-
len ur?d schönen Ki'dcrn. Drittens: in dem Haust zu herrschen. Und
letzlich kosikahr betieiLet zu seyn / nichts desiowcniger nach Meynung
^rciLni ist doch ihr grosses Verlangen / nach schönen Kleydern / sol-
ches bekrässriget mtt snebrern das von Lcevolä beygcbrachte kxempel,
von jeucmWcib welche tödlich erkrancket/ und sodann per
MEUM verschaffet hat: Man solle ihr nach ihrem Todt einen guten
Thei! ihres Gesckmucks in das Grab mit geben / hierdurch bedeuten»
Le/daß ihrem stoktzcn Verlangen/ so längste solche in ihremLeben
gttrag m/mit nichren seyegenug geschehen / weilen ste solche noch nach
ihrem Todtanhaben wolte/welches ja eine grosse Thorheitist. Es ist
nunmchro bey unseren Zeiten so weit gekommen / daß man sich fast
gar nickt mehr in die neue^ocie schicken kau/ weilen solche fast alle
Tag sich ändert/es kan sich jetzt kein Mensch mehr versichern einer ge-
wissen Kkydmig vor ein Frauen Zimmer/weder vor demKopff/noch
vor die Haar vsr die Drust vor den Rucken/vor die Achse! / weder
vor die Hände / noch vor die Fusse / dann mit so vielen Moden / stlber-
nenKetten/und guldenenGürrlen/Arm Bänder/Ring/Gallonen/
Spitzen/Frantzen/Schöpffen/Zöpffen/und weiß nicht was vor Ver-
Wirrung Maschen und Bänder kommt das Verderben in dasHauß/
ehender/da wir sehen daß vielMänner in ihr äusserstesVerderben ge-
rachen / weilen sie ihren Lieben und närrischen Werb nicht alles schaf-
fen mögen.
Nicht längst war eine Frau die hielte ihren Manne vor/ als wann
ers nicht rech: !:eb hätte / weilen er sie nickt mit schönenKleydern Ver-
sal e / dann sie sprach: die Weiber seyn als wie die Altar/ die kan man
niegnug auspuyenund zieren/ daß es nicht noch mehr nöthig wäre/
Dd 2 die
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Wf^Jsr Ding seynd / nach welchen die Weiber ein besonders
Verlangen tragen/Erstlich: von vielen Jünglingen geliebt
werden auderrensuhreFruchtbarkeirzu erweisen an vie-
len ur?d schönen Ki'dcrn. Drittens: in dem Haust zu herrschen. Und
letzlich kosikahr betieiLet zu seyn / nichts desiowcniger nach Meynung
^rciLni ist doch ihr grosses Verlangen / nach schönen Kleydern / sol-
ches bekrässriget mtt snebrern das von Lcevolä beygcbrachte kxempel,
von jeucmWcib welche tödlich erkrancket/ und sodann per
MEUM verschaffet hat: Man solle ihr nach ihrem Todt einen guten
Thei! ihres Gesckmucks in das Grab mit geben / hierdurch bedeuten»
Le/daß ihrem stoktzcn Verlangen/ so längste solche in ihremLeben
gttrag m/mit nichren seyegenug geschehen / weilen ste solche noch nach
ihrem Todtanhaben wolte/welches ja eine grosse Thorheitist. Es ist
nunmchro bey unseren Zeiten so weit gekommen / daß man sich fast
gar nickt mehr in die neue^ocie schicken kau/ weilen solche fast alle
Tag sich ändert/es kan sich jetzt kein Mensch mehr versichern einer ge-
wissen Kkydmig vor ein Frauen Zimmer/weder vor demKopff/noch
vor die Haar vsr die Drust vor den Rucken/vor die Achse! / weder
vor die Hände / noch vor die Fusse / dann mit so vielen Moden / stlber-
nenKetten/und guldenenGürrlen/Arm Bänder/Ring/Gallonen/
Spitzen/Frantzen/Schöpffen/Zöpffen/und weiß nicht was vor Ver-
Wirrung Maschen und Bänder kommt das Verderben in dasHauß/
ehender/da wir sehen daß vielMänner in ihr äusserstesVerderben ge-
rachen / weilen sie ihren Lieben und närrischen Werb nicht alles schaf-
fen mögen.
Nicht längst war eine Frau die hielte ihren Manne vor/ als wann
ers nicht rech: !:eb hätte / weilen er sie nickt mit schönenKleydern Ver-
sal e / dann sie sprach: die Weiber seyn als wie die Altar/ die kan man
niegnug auspuyenund zieren/ daß es nicht noch mehr nöthig wäre/
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