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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0313
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Dis leichtgläubigeNürriu._r>7
und erzehlet ihm die gantze Historie für eine neue Zeitung/zwar Loch
mit dem Verbott/daß er es im Stillschweigen bcy sich behalten solle;
dieser laufft mit ginnendemMaul dem Plan ;u/und erzehlet es seinem
Mit-Gespahn / in zwey Stunden Ware schon der gantze Platzvoll
von dieser neuen Zeitung. Obernannter Römischer Rathshcrr/alS
er aus seinem Haus in den Rath wollte gehen/begegnet ihm einer fti-
ner guten Freundcn/welcher ihm sagte: Der Herrwolle guten Fielst
anlegen/daß dieser so wichtigen Sach bcy Zeiten möchtevorgebogcn
wcrden/solle demnach keine Unkosten nicht spahrcn/die da möchten er-
fordert werden/umb wohlerfahrne Wahrsager zu finden- Warum?
Antwortet der Raths-Herr: Wie? widersetzte der andere: Weiß
dann der Herr nichts von jenem wunderlichen Zufall/der in der Lnfft
erschienenen Wachtel?/- -qusnurt dann derHerr niemahl den Rath ?
Erzehlet ihm dahero nach der Ordnung die zuvor von ihm erfundene
Fabel/mit dem Zusatz daß der s-M m grosser Fercht/ und die gantze
Stadt voller Schrecken stehe.
DerHerr beurlaubet sich von seinem Freund/und gehet den ge-
raden Weeg seinem Weib zu / und sagte : O mein vertrautes
Weib! jenes dir offenbahrtes s-crec ist schon in der gantzen Stadt
kündbar worden? und ohne mehrere Wort gehet er in höchster Eyl
zu vielen der Vornehmsten in der Stadt/ welcher/ demnach er ihme
mir Erzchlung der von ihm erdichten Fabel / auch dem gemeinen
Volck den Argwohn/ sambt allerForchtbenommen / kehret erwie-
derum zu ruck nacher Haus/und zu seinem Weib/weil ich vermeinte/
du wurdest vielstandhafftiger seyn/als die andereWeiber/ habe ich
dir endlich auf imporrunes Bitten und Anhalten die Heimlichkeit/
so viel ich dir von der Wachtel erzehlet habe/ offenbahrek / von wel-
chem du nicht einen eintzigen Tag hast können das Maul halten-
Nunmehro wisse/ daß wir deiner geschwätzigen Zungen halber beede
in grosse Ungelegenheiten gcrathen seynd- Dann weil der Senac be-
richtiget worden / daß jenes Secreraus unserm Hausseyepubiwirt/
und offenbar worden/als werd ich wegen deiner ungezaumbten Zun-
gen/auf ewig in das Elend verjagt werden- Sie Anfangs gantz er-
Ee bli-
 
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