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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0325
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Die mullcircnde Närrin.^ 225
dann ihnen nicht em Haar verletzt worden / forderist ihnen der ent-
zündete Ofen verkommen / wie eine annehmliche kühle Grotta/ rc.
OLmel. L. z.
Ob zwar singen und mul^-ren ein Englisches Amb t/ so sey«d
doch unter den^uUcanteu wenig Engel/ wo! aber viel Bengel und
Sau-Narren cmMreffm sie! aus ihnen haben eine Stimm wie die
Hirten/wann sie durch em Aüh Horn blasen / ist aber kein Wunder/
dann diese muticaNsche Narren durch das übermässige Sauffen/ und
durch den Wem einen eacbLrrum bekommen / dann
und sich gar nicht können vergleichen/ja der meh-
risteTheil aus öenenNarren wissen nicht wemgerPausen zu macken/
als imSauffen/ dämmen auch manche nichtso die! ^ocen haben in
ihren karcibus als bene bey dem Kellner / dann ihre Lulpier
immerdar mehrer trachtet nach den0eN3num, als nach den Ooeium.
Solche Sau-Narren seynd gewesen jene drey ^u5iL3ncenzuWien/
welche in einer Zech42-MaaßOesterreicherWeinausgesoffen.Da§
seyndmusicaiische Magem
Narren ejuscZem Leiiori8; und wann sie noch einen so gutenie-
nor singeten/seynd auch diejenige^äuNcanten/welche an ihremGesang
und^uUe im Chor und Kirchen ein eitle Ehr und Menschen-Lob
verlangen. Es glauben etliche aus diesen Phantasten / sie singen
und murren so lieblich / daß auch die Engel im Himmel die Fenster
aufmacken / und ihnen zuhören / diese Narren bilden ihnen ein daß sie
auchWder besten NachtigallnichtmöchtenZungen tauschen. So
höre ich wo! / so singet ihr in der Kirchen nicht oiona Mio,Lc
Lpirimi^iEo, öcc. Ehr sey GOttdem Vatter/ und dem Sohn/
und demHeiligenGeist/rc.diß singet ihr nicht/ wohl aber/ Ehresey
mir/meinem Gesang/und meiner Stimm. Ihr seyd halt Narren
IN pi-inLipo,undbleibtNarreninseLui3,secu!orum /^men Und das
ist wahr.Ja dergleichen ^uliLÄNten seynd nicht nur Narren / sondern
die gröste Dieb/ so einmal gesunden worden/ Dieb seynd sie / weil sie
GOttdie Ehr und Glory/ so Ihme allein gehörig und zuständig/
und keinen nichtigen Erden Würmlein / vermesentlich abzustehlen/
Ff zu-
 
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