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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0326
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r26 Die musicirende Närrin.
zvmchlen die Weibs-Bilder/die wegen ihreMulic so sie etwan begrif-
fen haben /vor allen andern herauß zu streichen wissen.
Die blicken ftynd alle zu der Ehr und zu dem Lob GOttes
erfunden / derowegen sollen wir auch als wie die Vögelein GOtt lo-
ben/das in allen unserm mulicwen nichts als sein Lob erschalle / weilen
wir alle darzu erschaffen seyud.
GOtt der Allmächtige/!amH.Schrifft hat die Vögel erschaf-
fen aus dem Wasser von Aubegm der Welt/ sokommen dann dieM-
gel vom Wasser her? Ja / aber die Ertz-Vögel und Galgen-Vögel
vom Wein: Kein Thier aufErden pflegt zu fingen/ der Ochs röhret/
und singet nicht / der Wolff heule? / und singet nicht / der Bär brum-
met und singet nicht / der Low brüllet / und singet nicht / der Hund
bellet/und singet nicht / die Katz gmaucktzet/ und singet nicht/ der Efe!
kirret/und singet nicht/das Schwein grontzt/ und singet nicht/das
Schaaf blerrt/und singet nicht / :c. Kem Thier aufErden pfleget
zu singen / wo! aber die Vögel/ so der Allmächtige aus dem Wasser
erschaffen. Wolan dann ihr fromme Christglaubige / weilen ihr
auch das andermalgebohren durch die H. Tauff und folgsam das Le-
ben einer Seel von dem Wasser/ so gebrauch gleichmässig Lobschal-
lende Vögel ab / höret nicht auf an allen One» GOtt den HEnn/
seine gebenedeyre Mutter / alle liebe Heiligen mir geistlichen Liedern
Zu preyftn und loben. Solche Vögelein sollen allMusicaminnen
seyn. .
Eine Baüren-Diru kam vom DorffnachSLraßburg indieKir-
chZ/ und als man eben auf der Orgel chiclere/ fiel sie für derselben auf
die Kny nieder/ schlagete die Häud zu/ammen / und sagte: O du süsse
wohl säurende himmlische Sack Kleiffen / sey mir armen Magd
gnädig / und komm auch einmal zu mir m mein Hauß / ich bin von Ja-
aenheim / und damit du nicht jrr werdest / wannen in das Dorff kom-
mest /so wisse / daß ich gegen der grossen Linden über / auf der rechten
Seiten neben dem Schullbeisseu wohne.
Die kau vom Todt erretten, ^rion der vortreffliche und
 
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