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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0346
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Die




24s Dis Neydige Närrin.

mrremgifftigesWiserl/ ich wollte keim Hof-Gatten einmal anbla-
sen/ daß sie sollte Ranten und Krätze bekommen / daß man alle Tag
ein Land,Metzen kunee von ihr schaben; als wann Lch/sagt eine anders
nicht auch schön wäre/was wollten endlich seyn ihre NGl im Ge,
sicht/das hat nur eine jede KrebsenMchrerin/ das weisse Fell / wel-
ches sie hat/hat elneandere auch/ und wer weiß/obs nicht noch einmal
die Blattern hat / und alsdann ein Gesicht bekommt / wie ein gerupf-
tes Sau-Leder über ein Vaueen-Kummet; diese dergleichen Lompe-
rentz^Fräule seynd vor Neyd gegen der Esther schier gestorben; der-
gleichen Begebenheiten seynö fast noch täglich in dieser verkehrten
Welt/und ist eine der andern um ihre schöne Gestalt/so sie von GOt-
tes Händen bekommen /neydig/jamanchewiü GOtt in seinen Ge-
schöpsscn cmreden/und gleichsam besser machen / als er / auch die Na-
tur schimpfflich Lorri§ rm / damit sieauch der andern nichts nachgebe
an der Gestalt.»
Also machens hie neydige Närrinnen / die Guthertzlgen aber
wissen wo!/daß der Himmel andere Regien hat / und daß man eme
Freud an dem Gut seines Nächstens haben solle / wann man anders
vor ein ehrliches und wslgeschaffenes Frauenzimmer paffiren will/
dann es ist ein Zeichen eines sehr übel-gesttteu Gemüths/ wann
man andern nichts / und alles nur ihm selbst
gönnen will.
 
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