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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0386
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266 _ Die Roman-Närrin.
Aufdaß sie aber zur Schönheit auch die Liebweitzende Minen
bekemmen/pflegen ihrer viele die verliebten Roman zu lesen / worinn
sie eine grössere Freud spühren/als wann sie ein Wund Zucker verzehr
rethLten/ aber Wiegeschicht es mir^Jch fälle in eine Verzuckung.
Ach-- - Ach! - - - O'wLshab ich gesehen? Was hab ich
gesehen? Ich hab mich gantz höchst darüber verwundert Uch hab gese-
hen einen lieben alMrDättl mit einem langen grauenBart/der hakte
aufbeeden Achslen grosse Flügel / anfdem Kopffan statt des Huts
oder Hauben trn^ er Line Sand-Mr Deiß Uhr / in der rechten Hand
eine Sensen/ solche Gestalt und solcher Aufzug G mir billich srembd
verkommen/ absenech mehrer har mich in sine Verwunderung gezo-
gen/ daß einige mmhwillige Leut diesen Tropffen also gejagt und ver-
trieben : ich sähe einen / meines Erachtens / Studenten / der hat dem-
selben em KeMKngel anfdem Tuckelgeworffen/daß ich geglaubt/
er falle überrmdüber: Ein anderer schlug ihm ein Bier- Kandel auf
den Kopff/ es wundert mich nur/ daß die Reiß-Uhr nicht zerbrochen.
Mehr wäre ein Framnzimmer/dieseskonre ich gar nicht fassen / danm
Len Ulten erüchmakeimLabet - Karten ums Maul geschlagen / und ist
Ml viel / daß dem armen Lappen die Nasen nicht geblutet / noch an-
dere mehr / haben den guten Mann gejagt und vertrieben / daß ich ein
hertzliches Mrleiden mit ihmegehabt- Endlich kam ich in Erfahr-
nuß/ daßdieftpiempus heisse/das-'ist/ die Zeit/ welchsvon denen un-
bedachtsämbeuWams-Kindenk mehrmals sehr übel gehalten wird/
Lahero kau man gar offthöreu/last uns zur Vertreibung der Zeit/em
Stund Kegel schieben/last uns/die ZeiW verrreiben/einMaaßBier
rrmcken z Gräfin / sagt einer nach der Meß / wie thut sie heut Nach-
mittag die Zeit vertreiben? wann siesiUmbrZ spielt/so halte ich mitt
aber dieses isthöchst zu bedauren/ daßmanso wenig schätzet auf die
goldsneFeit/wie viel verliebttDocken thun dieZeit nur mitLesung der
geilen Romaum zubringen.
Em Spanisches Frauenzimmer läsejn emerFrantzösischeuLtebes-
 
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