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Die Ningmnd Ketten Närrin.
/DiLIn König hielte auf eine Zeit ein herrliches Hochzeit Mahl
seinem Svhn/uachdem nun dieGäst sammcnrlich bey dcrTa-
fel gesessen/da ist der König selbst in hoher Person eingetrettss
und Hardie Gäste gar höfflich bewillkommet; als er aber Wahrgenom-
men / daß ein schlampeker Kerl / ein zerrissener Luinpenhund/ein wil-
derSchlisse!/ sich unter denen ehrlichen Gästen cingefunden / dessen
Haar allezeit zerrüt waren / daß man glauben könnte / erhübe sic aus
cinemBauren-Aummet heraus gezogen; sein Gesicht wäre so kothig
und ungewaschen / daß man gar leicht hätte Ruben können darauf
baucn/seine Nägel an den Händen waren so lang / daß er gar wol mit
Lenen Hennen hätte können auf dem Mist kratzen / und welches daK
mchriste ist/hattc er einen so liederlichen Auszug/ daß mancher Hüter
aufdemAcker/ zu AbrreibnngderVögel/ ein beffers Kleid anträgt:
wann er ein gantzcs Jahr wäre durch lanker Dornhecken geschloffen/
so hätte ernir könnö zerrissener daher schlampen. Solches verschmach-
te billich den König /welcher ihn dann mit emrüstetemAngesichr also
angeredt/wiebist du da herein kommen / und hast kein hochzeitlich
Kleid an ? befilcht hieraufalsobald denen Dienern / sie selten dem un-
verschämten Gesellen Hand und Füß bindcn/uud in die äuffersteFin-
sternuß werffen/aklwo nichts anders / als lauter Heulen undZähn-
klappern zu hoffen ist. Dieser zwar ist seiner Liederlichkeit halber von
dem hochzeitlichen Fest ausgeschlossen worden / aber anders gehet mit
vielen Frauenzimmer/ welches wegen grossen Prachts und Hoffart
wegen so vieler Ring und Ketten/ so sie an Len Fingern und Halß tra-
gen/billich von dem Gastmahl ausgeschlossen werden. Es siht dvch
manche aus/so mir starcken Ketten versehen/ als wann sie eine Sela-
vmswig verbleiben wollte/ und wie ossi greisst manche stäks ober dem
Gesicht henim/sahrkwitder Hand hin nndwider/nnr Laß man ihrs
Rmg sehen könne/D Närrin! Daß die Weiber an Frömmigkeit
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Die Ningmnd Ketten Närrin.
/DiLIn König hielte auf eine Zeit ein herrliches Hochzeit Mahl
seinem Svhn/uachdem nun dieGäst sammcnrlich bey dcrTa-
fel gesessen/da ist der König selbst in hoher Person eingetrettss
und Hardie Gäste gar höfflich bewillkommet; als er aber Wahrgenom-
men / daß ein schlampeker Kerl / ein zerrissener Luinpenhund/ein wil-
derSchlisse!/ sich unter denen ehrlichen Gästen cingefunden / dessen
Haar allezeit zerrüt waren / daß man glauben könnte / erhübe sic aus
cinemBauren-Aummet heraus gezogen; sein Gesicht wäre so kothig
und ungewaschen / daß man gar leicht hätte Ruben können darauf
baucn/seine Nägel an den Händen waren so lang / daß er gar wol mit
Lenen Hennen hätte können auf dem Mist kratzen / und welches daK
mchriste ist/hattc er einen so liederlichen Auszug/ daß mancher Hüter
aufdemAcker/ zu AbrreibnngderVögel/ ein beffers Kleid anträgt:
wann er ein gantzcs Jahr wäre durch lanker Dornhecken geschloffen/
so hätte ernir könnö zerrissener daher schlampen. Solches verschmach-
te billich den König /welcher ihn dann mit emrüstetemAngesichr also
angeredt/wiebist du da herein kommen / und hast kein hochzeitlich
Kleid an ? befilcht hieraufalsobald denen Dienern / sie selten dem un-
verschämten Gesellen Hand und Füß bindcn/uud in die äuffersteFin-
sternuß werffen/aklwo nichts anders / als lauter Heulen undZähn-
klappern zu hoffen ist. Dieser zwar ist seiner Liederlichkeit halber von
dem hochzeitlichen Fest ausgeschlossen worden / aber anders gehet mit
vielen Frauenzimmer/ welches wegen grossen Prachts und Hoffart
wegen so vieler Ring und Ketten/ so sie an Len Fingern und Halß tra-
gen/billich von dem Gastmahl ausgeschlossen werden. Es siht dvch
manche aus/so mir starcken Ketten versehen/ als wann sie eine Sela-
vmswig verbleiben wollte/ und wie ossi greisst manche stäks ober dem
Gesicht henim/sahrkwitder Hand hin nndwider/nnr Laß man ihrs
Rmg sehen könne/D Närrin! Daß die Weiber an Frömmigkeit
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