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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0519
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Die verschwenderische Närrin. 355
Zur Armurh und Nmn taugen die wolciechende Handschuh aus
Spannten/ Ambra / Haarpuder / Aber / Wasser von Psmrrantzeu
und Muscat Blüh/ und wann die Weiber dergleichen liebliche Go
ruchLNdSalbenMlyHelnbeydenenG§wär^Kram?rnunhHand-
schühmachern / oder in denen Uporhecken nicht alsobald sindeu/dnrch-
suchen sie alle Schub-Mstlem/ müssen dannoch die Hern; Apocheckcr
allen Witz und Verstand in ihrer Distillier-Kunst anwendm/ wann
sie anderst bey denen üppigen Weibern wollen ein Lob verdienen.
Von den Zobel und Mader-Beltz will ich gar nichts melden / dann sie
dm jetzigen Modi-Frauen gar zu schlecht seynd. Ich will auch nichts
meiden von den Frantzen/so sie Zu Unterst an ihrenKleidcrn (ragen/es
vermeinet einer ja / er sehe gantzeGlöcken da hangen. Ich will nur ein
wenig von ihren so artig und spitzigen Pantoffeln reden: O wie ge-
schmeidige subtile Leist müssen hierzu gemacht werden ? die allerneue-
steModi/wie maus beyjetziger üppigerWelt traget/muß sich emsindm
Lassen/ bald eiufürbig/bald vielfarbig; mit einem Wort/ auf die neuste
Modi/wie wo! ein Pantoffel (wie 82^8 erzehlet) Ursach gewesen/
Laß voriLA, jene Vettel / deß Ulamerici' Königs in Egypten Ge-
mahlin worden; die Sach ergienge wie folget: als besagte vorwa
eines Tags badete / käme gählmg einAdler daher geflogen/welcher ih-
rer Kammer-Magd den Pantoffel aus der Hand nähme / und führte
selbigen mit sich in die Lufft/flöge auch mit selbigem biß nacher^n-
p^allwo/ daderKönig unter freyemHimmel Uudientz ertheil^' /
dieser Adler flöge über dessen Haupt/uud liesse den Pantoffel in sein-
Schooß fallen.Der König nicht weniger über so raare Degmbenheil
als über die Nettig-und Sauberkeit deß Pamoff. ls sich verwunde-
rend/ 8rZumemitte/ daß wann der Pantoffel so schön / müsse noch
schöner der darzu gehörige Fuß / zum schönsten aber die Person seyn/
schickt demnach durch dasgantzeLaud / zu fragen/ und jene Berwu
aufznruchcu.Demuach kündbar worden / daß selbe in dcrStadr^>b)v^
rsu sich befinde/wurde sie endlich dem König gebracht / und jbm ver-
mahlet.
Wg§ Mein Geld gehört wo! darzu?
Nicht wenig. Uy Z Dm
 
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