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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0567
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Die unandächtige Närrin- z 87
manches Brett helffen avhobeln. Es hat Maria nicht allezeit ge-
bettet / in aller früh zwar ist sie erliche Stund in dem Gebett eyferigst
verharret/ nachmals aber hat sie die Hand Arbeit verrichtet/ gespun-
nen/oder genähet/ nachmals hat sie durch Lesung der Heil. Schrifft/
und Betrachtung Göttlicher Geheimnuß die übrige Zett zugebracht/
und diesen Wandel führere sie dazumal/als sie noch mtt andern in dem
Tempel Ware. Also bezeuget 82KMU8 und nachdem
sieauch wunderbarlicher Weißdm Sohn GOtkes gebvhren/hat sie
zu ihrem allerheiligsten Geben auch die Hand-Arbeit gesellet / den
jenigen Unter-Rock Christi welchen die Juden unter dem Lreutz un-
zertrennter gelassen/ und welcher mtt Christo von Kindheit auf solle
gewachsen seyn/ haben gemacht Dis Händ der allerseeligsten Jung-
frauen Mariä. Das jenige Tisch Tuch/worauff das letzte Abend-
mahl gehalten worden/ha: Maria mtt schönsten Lilien ausgenähet/
ja man hat annochanunterschiedlichenOrthenGespunstundKneil-
Garn/von der Arbeit der Himmels Königin Maria / welche äusser
der Zett ihres heiligsten Geberts nicht einen Augenblick Wolke feyreu
oder müssrg gehen. Das Gebett ist mächtig und allmächtig: das hat
erfahren unter den Pädsten l^eo, unter den Bischoffen I.eonciu8, un-
ter den Priesternunter den Mönchen i^onsrdus, unter
den Märtyrern i-eo6sA2rm8, unter den Closter-Frauen Leonore,
unter den Jungfrauen 1^0^612. Das hat erfahren kennens em
Kayser / v^enLe5i3U8 ein König / ttermeneZiMus ein H. Hertzog/
LcKivolUus ein H. Graf / K.OLKU8 ein H. Freyherr / Llptti§iu8 ein H.
Edelmann / ^N8bercu8 ein H. Burger / tüäorus ein H. Bauer/
LervuUusein H. Bettler.
Das Gaffen/das Lachen/ das Schlaffen in der Kirchen/ das
Schwatzen/das Kratzen/das Rantzen / das Grantzen in der Kir-
chen ; das Spitzenmnd Hauben-Rucken/ dashinmnd her-Gucken/
das K'ihnmnd Leffzen-drucken in der Kirchen; ist ein überaus grosses
Zeichen einer Andacht. Wie stellt sich die Närrin!
Wann man das Maul in Schliesser steckt / den Halß wie ein
Ganstausstreckt; wann man auff den Prediger höret / mit den Ge-
Ccc r dancken
 
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