Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0656
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
446 —- D ie zstii igs Närrin.
Ijere5 in ica 5uere, die Weiber haben einen tyrannischen Zorn. Wel-
ches mit noch klärern Worten der H. bekräfftiger: ^uüer,
injuriam P3ncu5,lns3nic. Wann dem Weib ein Unbild widerfahret/
so wird sie unsinnig.
Wie der jüngere Tobias zu dem Fluß Tygriß kommen/ und da-
selbst ferneFüß waschen wollen / da ist auff ihii zngeschwnmmeu em
grosser Fisch / der ihn Zwar Anfangs erschröckt/ aus Befehl aber des
Raphaels hat er denselben ans Gestatt hinaus gezogen / und ihme ne-
ben andern die Gall heraus genommen / wormit er nachmals seinem
blinden Vatter das Gesicht wieder erstattet/H. ä. csp.
Mit der Werber-Gal! hat es weit eine andere Beschaffenheit/
als mit dieser Fisch-Gall / dann diese hat grossen Nutzen geschafft / je-
neaberverursachet offtden grossen Schaden: Es geben die Herren
^eckci zwareine natürliche Ursach/ warumb die Weiber ehenderin
Zorn gerathen als die Männer/ und sagen also/ daß die Weiber meh-
rere schädlichere Feuchtigkeiten im Leib tragen / welche nachgehendS
Durch die mindeste Ursach dergestalt bewegt werden/ daß sie ter menci-
ren / und arbeiten wie ein neuer Moss / und folgsam der auffsteigende
Dampffdas Hirn beunruhige und allzusehr erhitze. Wann deme al-
so / so mnß man billich in etwas ein Mitleyden tragen / aber der allzu
grosse und unbändig Zorn istja nicht zugedulten. EinemancheMa-
ria oder Mariandel ist beschaffen wie ^lareMe das Meer z wann das
Meer anfängt zu toben und wüten / säumet es vor lauter Zorn / es
schlägt und pufft die Inseln und Felsen mit grossem Getöß und Ge-
walt; es wühlet zugleich allen Unflath / welcher im treffen Abgrund
gelegen / in die Höhe / und wirsst denselben auffdas Gestatt hinaus/
sorciicig vomic. Wann zuweilen ein Weib von einem unbändigen
Zorn überfallen wird/da entstehet ein grösserer Tumultals dazumal/
wie die Riesen wollen den Himmel stürmen / sie tobt sie wüth/ sie
schreyt sie kürrt/sie hupffet sie brüllet/sie stupffet sie schild/daß alle vier
Elementen mögten zittern/und muß nachmals alles heraus/was lan-
ge Zeit im Hertzen verborgen gelegen. 8or6icla vomic. Ein rachgien-
ges Weib ist wie ein Rächet / wann solche einmal Feuer bekommt / da
 
Annotationen