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Ackermann, Jacob Fidelis
Der Scheintod und das Rettungsverfahren: Ein chrimiatrischer Versuch — Frankfurt am Main, 1804

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https://doi.org/10.11588/diglit.2364#0122
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wird. Wir dörfen also aus dem, dafs nach
durchschnittenem Rückenmark in Saugthieren
der Herzschlag, und mit demselben das Leben
auf einmal aufhöre , nicht geradezu schliefsen,
dafs diefser Tod von dem gehemmten Einflufs
des Nervensystems auf das GefäTssystem erfolgt
sey; sondern wir müssen erst untersuchen,
ob nicht durch diese Trennung des Rücken-
markes andere nothwendigeBedingungen der
Bewegung des Gefäfssystems aufgehört haben .

Um dieses also auszumitteln, schritt ich
zu der letzten Grausamkeit, die nur der grofse
Vortheil, den sie dem Menschengeschlecht
gewähren wird, wird entschuldigen müssen.

Ich durchschnitt einem Hunde das Rük-
kenmark zwischen dem Kopf und dem ersten
Halswirbel. Ich hatte die Achselschlagader
gegriffen, und bemerkte noch einige deutliche
Pulsschläge nach dem Schnitte. Nach zehen
Minuten, als ich keine Spur des Lebens mehr
in dem Thiere bemerkte, öffnete ich die Brust-
höhle, indem ich die Rippen zu beiden Seiten
bis drei Queerfinger vom Rückgrade weg-
schnitt . Ich bemerkte kein Zeichen des Herz-
schlages; die Lungen lagen etwas zusammen-
gezogen in jedem Brustsacke. Ich öffnete den

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