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Ackermann, Jacob Fidelis
Der Scheintod und das Rettungsverfahren: Ein chrimiatrischer Versuch — Frankfurt am Main, 1804

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https://doi.org/10.11588/diglit.2364#0179
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i54



in dem Mangel an expandirtem, dem' Ey weifs-
stoff und dem phosphorsauren Eisen des
Blutes anhangenden Sauerstoff, zu suchen sey,
von dem nur einzig die Erregung des Herzens
und des ganzen Gefäfssystems abhängt.

Wenn man also Luft in die Lungen ein-
bläfst, so geschieht dieses nicht, um die
Verrichtung des Athemholens wieder herzu-
stellen, sondern die Absicht des Natur-
forschers , der dieses Hilfsmittel beim Schein-
tode als das erste und wichtigste vorschreibt,
ist, durch dieses Lufteinblasen gerade denje-
nigen Stoff dem Blute zuzuführen, der die
Erregung des Herzens und des Gefäfssystems,
bewirkt, wenn er in hinreichender Menge
mit dem Blute verbunden ist. Das mecha-
nische Nachahmen des Athmens, welches Einige
vorschreiben, kann dem Scheintodten nichts
nützen; es bringt nur in so weit Vortheile:
als es das Blut mit Sauerstoff versiebt; denn
sobald das Herz eben dadurch sechs- bis zehen-
mal erregt worden ist, so erfolgt die Erhe-
bung des Thorax und das Niedersinken des
Zwerchfells von selbst durch die Wirkung des
Oxygens auf die Stämme des sympathische»
und pbrenischen Nerven.
 
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