nicht im Stande sind, die Krankheiten als
abweichende Form des Lebens in ihren ver-
schiedenen Abstufungen zu erkennen, so
nehmen sie doch mit Leichtigkeit jeden
Eindruck auf, den sie durch die Sinne
erhalten. Sie merken genau eine jede Er-
scheinung, jeden Zufall am kranken Kör-
per, verzeichnen sich deutlich das Bild der
Krankheit, unabhängig von aller Theo-
rie , erkennen sie in der Verbindung der
Symptome das Aeufserliche der Krankheit
und erlernen auf dem Wege der Erfah-
rung die Mittel, die Krankheit zu heben,
und den gesunden Zustand herbei zu füh-
ren. Dieses war ja das Schicksal der Heil-
kunde bis auf unsere Zeiten. Sie war nie
Wissenschaft, sondern nur Kunst, und die-
jenige, die sie mit Glück und Auszeichnung
trieben, waren nur gewandte genievolle
Routiniers, oder sogenannte rationelle Em-
piriker.
§. i5.
Ob nun gleich nicht in Abrede gestellt w«r.
den darf, dafs, so wie dieser rationelle
Empirismus sein Entstehen dem Beobach-
ten der Krankenerscheinungen in den Tem-
B
abweichende Form des Lebens in ihren ver-
schiedenen Abstufungen zu erkennen, so
nehmen sie doch mit Leichtigkeit jeden
Eindruck auf, den sie durch die Sinne
erhalten. Sie merken genau eine jede Er-
scheinung, jeden Zufall am kranken Kör-
per, verzeichnen sich deutlich das Bild der
Krankheit, unabhängig von aller Theo-
rie , erkennen sie in der Verbindung der
Symptome das Aeufserliche der Krankheit
und erlernen auf dem Wege der Erfah-
rung die Mittel, die Krankheit zu heben,
und den gesunden Zustand herbei zu füh-
ren. Dieses war ja das Schicksal der Heil-
kunde bis auf unsere Zeiten. Sie war nie
Wissenschaft, sondern nur Kunst, und die-
jenige, die sie mit Glück und Auszeichnung
trieben, waren nur gewandte genievolle
Routiniers, oder sogenannte rationelle Em-
piriker.
§. i5.
Ob nun gleich nicht in Abrede gestellt w«r.
den darf, dafs, so wie dieser rationelle
Empirismus sein Entstehen dem Beobach-
ten der Krankenerscheinungen in den Tem-
B