Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0020
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 12 —

von seiner Oberfläche getrennt worden ist, gleich-
sam von selbst in eine membranöse Ausbreitung
zerfallen, so mufs man doch , wenn man nicht
getäuscht werden will, sorgfältig untersuchen,
was hier vorgeht, ehe man zu schliefsen wagt.
Ich behaupte nun, in jedem Falle geht hier eine
Zerstörung der organischen Form vor, wenn das
Hirn in seiner Oberfläche eine hautartige Expan-
sion darstellen soll. Im frischen Gehirne ist es
allezeit nothwendig, dafs derjenige, der sei-
nen Zuhörern dieses aufbinden will, selbst mit
den Fingern die unterliegende zähere Marksub-
stanz dehne, und zerre, so'lange, bis sie die
Ausdehnung gewinne, dafs nun die über dersel-
ben in "Windungen aufgehobene graue Substanz
niederfalle,' und als die weichere und mit der
Marksubstanz des Gehirns genau verbundene
Rindensubstanz der verzerrten Marksubstanz nach-
folge. — In dem andern Falle aber, wo wir es
mit einem schon einige Tage alten Gehirne zu
thun haben, und besonders an den heifseren Ta-
gen des Sommers ist das Kunststück leichter.
Hier darf der Demonstrator mir die Gefäfshaut,
welche die Hirnwindungen aneinander hält, von
dem Gehirne lostrennen, so werden sogleich die
 
Annotationen