Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0049
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 4i —
geschieht, wenn wir eines unserer Augen schlies»
gen. Noch deutlicher und unwidersprechlieher
wird dieses, wenn wir einen leuchtenden Kör-
per, z.B. ein Licht, mit heiden Augen, die mit
verschiedentlich gefärbten Gläsern bewaffnet sind,
ansehen, durch das Auge, welches durch ein ra-
thes Glas sieht, ersoheint der Gegenstand roth,
und durch das andere Auge, dem ein blaues Glas
Vorgehalten wird, erscheint das Objekt Mau,
durch beide Augen weder roth noch blau, son-
dern grün, der Mittelfarbe nämlich, die au*
beiden entsteht. Dieser Versuch zeigt evident,
dafs nicht,-wie Dr. Gall meint, jedesmal nur
ein Augesehe, das andere aber en Depot bleibe,
sondern dafs jedesmal durch das in Eins-treten
beider analoger Organe eine größere Intensität
der Aktion entstehe, beide Nerven aber in bei-
den Augen getroffen werden, und beide Seh-
hügel empfinden.

Obgleich aus dem gemeinschaftlichen Mark des
Gehirns dem Centro medullari gemino nach nnd
nach die starken Markschenkel sich sanunlen, die
unter den obern Schichten des Hirnkuotens In
 
Annotationen