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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.655#0014
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dem Kopf der Medusa durch ihren .Oberarm unter der Tatze des
Löwen und durch dessen Leib läuft; an 8 die linke obere Ecke
mit dem Kopf eines Wolfs (nicht einer Löwin) und das rechte
Ende hinter der Mähne des Hippokampen.

Frühere Abbildungen bei Vermiglioli, Saggio di bronzi antichi
(Perugia 1813): 1 das gröfsere der zwei Stücke rechts (Taf. II 4),
2 das erste Stück rechts (II 21), 5 (I 7), 6 das obere Stück (I 12);
bei Inghirami, Monumenti etruschi: 1, (T. XXV 1, XXIV 2), 3

(XXIII), 4 (XXXVI), 5 (XXXVIII), 6 der obere Theil (XXXI),
7 (XXXV), 8 (XXIV, 1); Micali, Antichimonumenti: 1 (Taf. XXVIII,
1.2), 3 (XXVIII, 5) — danach 1 und 3 öfter wiederholt, z. B. bei
Müller-Wieseler, Denkmäler I 29 7 ff. — 4 (XXX, 3), 5 (XXX, 1),
7 (XXXV), 8 (XXIV, 1).

Auf den beiden Tafeln sind die Stücke vereinigt, die mit Wahr-
scheinlichkeit zu zwei Wagen gerechnet werden können. Ueber

die Reconstruction dieser Wagen, sowie über die übrigen ver-
wandten Relieffragmente vgl. Römische Mittheilungen IX 1894
S. 253f. Nur ein einziges Stück, für das die dort, wie von fast
allen anderen, gegebene Umrifszeichnung besonders wenig genü-
gen kann, das Silberrelief im Britischen Museum, ist hier auf S. 3
nach einer Photographie abgebildet.

E. Petersen.

TAFEL 16-18. FRIESRELIEFS VOM MAUSSOLEUM.

Die Vorlagen der Tafeln 16—18 sind einer gröfseren Reihe
von Federzeichnungen entnommen, die im Herbst des Jahres 1877
von dem damaligen Zeichner des Archäologischen Instituts, Ernst
Eichler, im Britischen Museum angefertigt wurden. Die Mittel
dazu wurden einer Bewilligung des damaligen Oberpräsidenten
von Elsafs-Lothringen, Herrn v. Möller, verdankt. Mein Plan ging
dahin, die Hauptwerke griechischer Plastik in Kleinasien aus dem
vierten Jahrhundert (Halikarnass, Ephesos, Knidos, Priene, auch
Lykisches) in übersichtlicher Weise zusammenzustellen und so ein
anschauliches Bild jener Kunstbewegung zu geben, wo die griechische,
vor allem die attische Plastik aus der verarmenden Heimat in die
neu aufblühenden reicheren Sitze der alten ionischen Kunst über-
siedelte, im Voraus die Richtung andeutend, die später die Kunst
des Hellenismus verfolgte. Den Stoff bot fast ausschliefslich das
Britische Museum, vor allem die Erwerbungen Newton's, der mei-
nem Vorhaben sein freundliches Interesse widmete und selbst den
Zeichner auf manche Einzelheit aufmerksam machte.

Die Ausführung dieses Planes scheiterte daran, dafs die Feder-
zeichnungen Eichlers mit ihren feinen und theilweise etwas blassen
Strichen bei dem damaligen Stande der reproducierenden Kunst
eine mechanische Vervielfältigung nicht gestatteten, eine litho-
graphische oder anderweitige Wiedergabe aber zu kostspielig ge-
worden wäre. Einige der Reliefs aus Priene wurden Overbeck

für seine Geschichte der Plastik, die lykischen Skizzen Benndorf
für sein Reisewerk zur Verfügung gestellt. Die vervollkommnete
Technik des Lichtdruckes hat es nunmehr gestattet, die Zeichnungen
der Friesreliefs auf den Tafeln 16—18 unmittelbar wiederzugeben.
Die Fragmente erscheinen hier in dem Zustande, wie sie 1877
in dem kleinen halikarnassischen Saale, neben dem grofsen Elgin-
Saal, aufgestellt waren und wie sie nach Vollendung des neuen
Mausoleum Room in dem Guide to the Mausoletmi Room (1886)
beschrieben worden sind*). Die Vertheilung der Bruchstücke auf
die drei Tafeln ist auf Grund von Brunn's Anordnung von Franz
Winter vorgenommen. Da dieser demnächst im Jahrbuch die
Friese nebst den übrigen Bildwerken des Maussoleums eingehender
behandeln wird, mögen hier einige thatsächliche Angaben genügen.
Die ersten Abbildungen der im Kastell von Budrum ein-
gemauerten Friesplatten gab Richard Dalton auf den letzten sechs
Tafeln seines Werkes A Series of Engravings, representing viezvs
ofplaces, buildings, antiqtäties, etc., in Sicily, Greece, Asia Mi-
nor, and Egypt, London 1751—52. Nach den an Ort und Stelle
genommenen Skizzen giebt er die elf Platten, vollständig ergänzt,

*) Zu Platte V glaubte man später eine Ergänzung hinzugefunden zu haben, und so
erscheint die Platte in der Abbildung bei Overbeck. Herr A. H. Smith aber schreibt über
das fragliche Stuck: 'It is piain that it does not belong to the sitpposed place in the fricze and
it seems to me doubtful, whelher it belongs to the Maussoleum'. Danach glaubten wir das Bruch-
stück ausschliefsen zu dürfen.
 
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