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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.655#0032
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spitzen Winkel und ist in seiner oberen Hälfte glatt, in der unte-
ren gebrochen (s. Fig. 13). Was da änstiefs, kann schwerlich zur
Figur gehört haben; jedenfalls war es nicht ihr linker Fufs. Dieser
mufs weiter nach rechts etwa da stecken, wo die Falten sich
stauen. Die Rückenfläche ist grob gespitzt; nur nach unten zu
ist ein kleines Stück mit dem Zahneisen gerauht. Vielleicht war
links mit dieser Figur eine andere, stehende (wie bei der folgen-
den Nummer) oder auch ein Gegenstand derart verbunden, dafs
das rechte Knie gar nicht zu sehen war. So wie das Stück jetzt
ist, vermifst man eine natürliche Vermittlung zwischen den Falten
am linken und am rechten Bein. In der Fufsfläche befindet sich
ein modernes Loch mit Bleiinhalt.

27. (1288 = Seh. 13). Unterteil einer nach rechts ge-
wandten Gruppe zweier Frauen, von denen die rechte steht oder
langsam ausschreitet, die linke kniet. Von jener sind die Beine
vom Knie abwärts, von dieser die Beine und der Leib erhalten.
Jene, an deren rechtem Fufs man eine starke Sohle sieht, trägt
einen langen Chiton, diese über einem ebensolchen gegürteten
ein um die Beine geschlagenes Himation. Die Rückenfläche der
Stehenden ist rauh und uneben, die der Knieenden glatt mit ein-
zelnen kleinen Meifselstrichen. Die Fufsfläche, in der sich ein
modernes Loch mit Stift und Blei befindet, ist grob gespitzt.

28. (2832). Kleines Bruchstück — Gesäfs und rechte Wade
— einer nach rechts gewendet knieenden (?) weiblichen Figur in
Chiton und Himation. Die Rückenfläche ist fein gerauht.

29. (1220). Bruchstück — aus der Gegend der Kniee —
einer auf dem rechten Bein in Vorderansicht ruhenden weiblichen
Figur. Sie trägt einen Chiton, über den links oben einige, viel-
leicht von einem Mantel herrührende Falten fallen. Die Rücken-
fläche ist grob gespitzt, die Vorderseite sehr beschädigt.

30. (1203 = Seh. 46). Bruchstück — Partie um die Füfse —
einer nach rechts langsam schreitenden, mit Chiton und Himation
bekleideten weiblichen Figur. An ihrem linken Fufs erkennt man
eine starke Sohle. Die Rücken- und Fufsfläche sind rauh, zeigen
aber keine Spur eines Instrumentes. In der letzteren befinden sich
aufser einem modernen Loch mit Bleiinhalt sechs kleine Bohrlöcher.

31. (1247). Kleines Gewandfragment, anscheinend vom rech-
ten Unterschenkel einer nach rechts schreitenden weiblichen Figur
in Chiton und Himation. Die Rückenfläche ist sehr roh gespitzt.

32. (1205). Bruchstück — Partie um die Füfse —- einer
in Vorderansicht stehenden weiblichen Figur. Sie ruht auf dem
linken Bein und ist mit Chiton und Himation bekleidet. Die
Rücken- und Fufsfläche sind erst gerauht und dann gespitzt.

33. (1292). Bruchstück — Oberschenkel und kleiner Teil
des linken Unterschenkels — einer nach links sitzenden männlichen
Figur. Sie safs anscheinend auf einem mit Armlehnen versehenen
Sessel. Der Sitz ist unterarbeitet und hat unten eine roh geeb-
nete Fläche. Das Ganze ist sehr beschädigt, die Rückenfläche
grob gespitzt.

Tafel 33.

1. (1248). Bruchstück — vom Schamansatz bis zur Mitte
der Unterschenkel reichend — eines nach links gewendet sitzenden
Mannes. Er scheint schräg nach vorn gesessen
zu haben, weil hinter dem rechten Beine der
Sitz mit Gewand ausgearbeitet ist. Der Mantel,
auf dem er sitzt, ist von hinten um das rechte
Bein geschlagen; der Zipfel liegt auf dem linken
Oberschenkel (s. Fig. 14). Hinten ist das Stück
gebrochen.

2. (1275). Bruchstück — von der Mitte
der Oberschenkel bis etwas unter die Knie reichend — einer in
Vorderansicht stehenden männlichen (?) Figur. Sie ruht auf dem
rechten Bein und trägt ein Himation. Die Rückenfläche ist grob
gespitzt und durch Beschädigung uneben, wie denn das ganze
Stück sehr gelitten hat.

3. (1195 = Seh. 45). Bruchstück einer in Vorderansicht
stehenden männlichen Figur. Sie ruht auf dem rechten Bein und
trägt ein Himation. Erhalten sind die Schenkel bis zu den Knieen.
Die Rückenfläche ist mit dem Zahneisen gerauht, die Vorderseite
stark abgerieben.

Fig 14.

4. (2836 = Seh. 24). Bruchstück eines in Vorderansicht
stehenden, auf dem linken Beine ruhenden Mannes. Es reicht
von der Brust bis zur Mitte der Oberschenkel. Der Oberkörper
ist nackt, um die Beine und die linke Hüfte ist ein Gewand ge-
schlungen. Die ebene Rückenfläche ist nur klein, weil die Run-
dung der Figur auf beiden Seiten übergreift. Sie ist mit dem
Zahneisen gerauht. An der Vorderseite fällt trotz ihrer üblen
Erhaltung die kleinliche und trockene Behandlung des Gewan-
des auf.

5. (1073 = Seh. 12). Gruppe — aus drei Stücken zusammen-
gesetzt — zweier nach rechts gewandter Männer, von denen der
eine steht, während der andere vor ihm kniet. Sie sind beide
mit einem den Oberkörper frei lassenden Himation bekleidet.
Der Stehende stützte sich mit der linken Achsel auf einen Stab,
für dessen Einsetzung rechts von dem herabhängenden Gewand-
zipfel ein Loch eingebohrt ist. Der Knieende hat auffallend volle
Formen, ohne geradezu knabenhaft — etwa wie der von No. 23
dieser Tafel — gebildet zu sein. Er trägt Schuhe. Sein rechter
Arm hatte die Richtung nach unten und vorn, der linke war ge-
bogen, der Unterarm nach oben gerichtet. Die Rückenfläche hat
einen 0,02 m breiten Randbeschlag und ist in der Mitte gespitzt.
Zwischen dem obersten und dem zweiten Bruchstück befindet sich
das jetzt mit Gips verschmierte Dübelloch (1. etwa 0,05 und br.
etwa 0,015 m) m einer Höhe von 0,35 m über der Standfläche.
Die schmale Plinthe, auf der die beiden Männer stehen, scheint
Felsboden bedeuten zu sollen. Auf der Unterseite ist sie aufsen
gebrochen, in der Mitte eben. Für die Manier in der Behandlung
der Vorderseite sind namentlich die rundlichen, hie und da auch
dicken und wulstigen Gewandfalten bezeichnend. Auch das Nackte
ist — nicht nur an dem Knieenden — weich behandelt. An den
vom linken Arm des Knieenden herabhängenden, durch breite,
tief eingeschnittene Zwischenräume getrennten Faltenstegen fallen
die Knicke auf, desgleichen am Bausche zwischen den Beinen die
nicht weiter verarbeiteten Bohrlöcher, sowie das anscheinend zweck-
lose Bohrloch am linken Oberschenkel.

6. (1229 = Seh. 38). Oberkörper eines in Vorderansicht
stehenden nackten Mannes. Auf der rechten Schulter und in einer
Erhöhung im Rücken ist der Rest einer Chlämys erhalten, die
vorn am Halse zusammengeheftet gewesen zu sein scheint. Die
Rückenfläche ist sehr roh gespitzt und nicht einmal ganz eben.
Darin befindet sich in der Höhe der Brust das durch mehrere
Bohrungen hergestellte Dübelloch (1. 0,04 und tf. 0,035 m)i 0,18 m
vom unteren Rande des Bruchstücks (d. i. 0,43 m von der ehe-
maligen Standfläche) entfernt. In dieses mündet von oben ein ge-
bohrter, 0,015 m tiefliegender Kanal. In der unteren Bruchfläche
befinden sich um die Beine herum Bohrlöcher, in der Mitte ein
modernes Loch mit Dübel und Blei.

7. (1200). Mittelstück eines in Vorderansicht stehenden
Mannes. Um die Beine ist ein Gewand geschlungen, dessen
Bausch sich quer über den Leib und im Rücken von der rechten
Hüfte nach der linken Schulter hinauf zieht. Die Falten sind im
Rücken nur röh angedeutet. Nach unten kann das Gewand nicht
viel länger gewesen sein, als es jetzt ist, weil zwischen den
Beinen Löcher von unten nach oben eingebohrt sind. Das ganze
linke Bein war frei gearbeitet. Der Mann trug also einen ge-
schürzten Mantel. Die ebene Rückenfläche ist nur 0,06 m breit
und grob gespitzt. 0,20 m vom unteren Rande (d. i. 0,41 m von
der ehemaligen Standfläche) erkennt man den Rest eines Dübel-
loches. Die Vorderseite ist auffallend derb und flüchtig behandelt.

8. (1197 = Seh. 36). Torso eines unbekleideten Mannes.
Er hatte den rechten Arm erhoben und stand anscheinend fest
auf dem rechten Bein, während er das linke abstreckte. 1 )er
Rücken ist ebenso roh bearbeitet und uneben wie der von No. 6
dieser Tafel; ebenso ist hier ein von der Schulter bis zum Gesäfs
reichendes Stück höher als die übrige Fläche. In dieser Erhöhung
befindet sich, 0,135 m vom unteren Rande (d. i. 0,38 m von der
ehemaligen Standfläche) entfernt, der linken Brust entsprechend,
das ausgebrochene Dübelloch. In der linken Hüfte gewahrt man
das Ende eines ebenfalls antiken Bohrloches. Dagegen ist ein in
der Bruchfläche des linken Beines befindliches Bohrloch modernen
Ursprungs.
 
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