Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.655#0033
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
i3

9. (1299). Oberschenkel, von einem Mantel bedeckt, einer
nach links sitzenden Figur. Die Rückenfläche ist mit dem Zahn-
eisen gerauht und z. T. abgeblättert. Die Fläche unter dem Sitz
ist glatt.

10. (1206). Bruchstück — linke Schulter und abgestreckter
Oberarm — einer weiblichen Figur in Chiton und Mantel. Die
Linke zog wahrscheinlich den Mantel in die Höhe. Die Rücken-
fläche ist roh gespitzt. Darin und in der linken Bruchfläche be-
findet sich das sehr hoch angebrachte, bis an den Hals reichende
Dübelloch. Es ist durch vier Bohrungen hergestellt. Hinein
mündet ein von der linken Seite des Halses herkommender Gufs-
kanal. Das Stück hat durch Brand gelitten und bröckelt ab.

11. (1216). Bruchstück — linke Schulter mit einem Stück
des Oberarmes und linke Brust — einer weiblichen Figur in
ärmellosem Chiton. Der Rest eines hochgezogenen Mantels ist
hinter der Schulter zu erkennen. Die Rückenfläche ist fein ge-
rauht und weist nur einige gröbere Löcher auf. In das aus drei
Bohrlöchern bestehende ausgebrochene Dübelloch mündet ein von
der linken Schulter nach rechts unten verlaufender Gufskanal.

12. (2818 = Seh. 46L = Ephimeris 1837 No. 45). Von
einem Mantel bedeckte Beine einer nach rechts sitzenden Figur.
Das Fragment ist links und oben gebrochen. Die rechte Seiten-
fläche des Blockes, in welchem die Füfse der Figur stecken, ist
glatt, wie durch Wasser abgespült, ebenso die Unterseite, die
ursprünglich mit dem Spitzeisen gerauht war. In die Rückenfläche
sind, nachdem sie mit dem Zahneisen behandelt, noch einige
Löcher eingespitzt. Was vorn links an dem merkwürdigen Sitze
in flachem Relief sich erhebt, ist schwerlich eine Verzierung, son-
dern der Rest eines davor befindlichen, mir ebenso wie die Sitz-
weise der Fisfur unerklärlichen Gegenstandes.

13. (2844). Oberschenkelpartie einer nach links eilig aus-
schreitenden weiblichen Figur in Chiton und Himation. Ein Stück

des Mantels liegt über dem rechten Bein. Dafs
dies Stück zum Friese gehört, ist nicht aufser
Zweifel. Nach Material und Arbeit ist es ihm
wohl zuzurechnen, aber es ist fast rund und
hinten gebrochen. Die ebene Rückenfläche mufs
sehr schmal gewesen sein (Fig. 15). Die Arbeit
ist sehr ähnlich der an No. 18 dieser Tafel.
Mittelstück einer nach rechts gewandt stehen-
den, mit gegürtetem Chiton und Mantel bekleideten weiblichen
Figur. Sie stand auf dem linken Bein und hatte das rechte vor-
gesetzt oder höher aufgestellt. Vom Mantel ist im Rücken noch
ein Stück ausgeführt. Die Rückenfläche ist mit dem Zahneisen
gerauht. Im oberen Rande befindet sich — etwa 0,36—0,37 m
über der anzunehmenden Standfläche — ein Rest des Dübelloches
(unterer Rand eines Bohrloches). An der Vorderseite geht die
Arbeit, namentlich am Chiton, sehr in's Kleine.

15. (1245 = Seh. 33 und 2819). Zwei an einander passende
Bruchstücke einer in Vorderansicht stehenden weiblichen Figur in
hochgegürtetem Chiton und Himation. Das letztere fällt über
das stark vorgebeugte rechte Bein nach vorn. Der Oberkörper
ist sehr beschädigt. Der rechte Arm war erhoben. Die Rücken-
fläche, die ursprünglich fein gerauht war, ist jetzt stark abge-
blättert. Darin ist in einer Höhe von 0,402 m das durch mehrere
Bohrungen hergestellte, jetzt ausgebrochene Dübelloch (1. 0,05,
tf. 0,035 u- kr. 0,018 m) angebracht. Es ist etwas nach links
(von hinten gesehen) geneigt.

16. (1071 = Seh. 16). Gruppe zweier lebhaft nach rechts
hin ausschreitender Frauen, von denen die rechte die linke mit
sich fortzuziehen scheint. Jene ist in einen ärmellosen Chiton mit
Bausch und Überschlag, diese in einen ungegürteten Chiton mit
darüber geworfenem Himation gekleidet. An der Stelle, wo man
an der linken Figur den linken Unterarm zu sehen erwartet, ist
ein Bohrloch, vielleicht war er angesetzt. Die Rückenfläche ist
fein mit dem Zahneisen gerauht und dann noch etwas grob nach-
gespitzt. Von dem Dübelloch befindet sich ein ganz kleiner Rest
— die untere linke Ecke — in einer Höhe von 0,42 m, 0,215 m
vom äufsersten Rande der rechten Figur entfernt. Faltenwurf und
Einzelausführunfr der Vorderseite verraten, worauf schon oben
hingewiesen, dieselbe Hand wie Tafel 31, 17.

Antike Denkmäler 1S95—98.

17. (1077 = Sch. 18). Aus zwei Bruchstücken zusammen-
gesetzte Figur einer in Vorderansicht stehenden, mit hochgegürte-
tem Chiton und Himation bekleideten Frau. Sie ruhte auf dem
rechten Bein und hatte den linken Fufs auf eine Erhöhung gesetzt.
Rechts ist der Rest eines Baumstammes erhalten, der hier abge-
brochen ist und sich sicher nach oben fortgesetzt hat. Die ganze
Bewegung, insbesondere die Haltung der linken Schulter, setzt,
wie Schöne bemerkt, ein Aufstützen voraus. Der Mantel liegt, ohne
gehalten zu sein, über dem linken Oberschenkel. Die Rückenfläche
ist schmal und mit dem Zahneisen fein gerauht. Das Dübelloch
liegt 0,42 m über dem unteren Rand und entspricht der linken
Brust. Es ist unregelmäfsig (4 Bohrlöcher) und 0,045 m tief.
Von der Arbeit an der Vorderseite läfst leider die Abbildung
nicht alle Feinheit, namentlich nicht die zierliche Behandlung des
Gewandes über der linken Brust und am Leibe erkennen. Viele
kleine Fältchen sind eingeritzt. Diese liebevolle Behandlung des
Details im Verein mit der grofsartigen Anlage der ganzen Figur
läfst vermuten, dafs ihr Verfertiger ein grofses statuarisches Werk
ähnlich der von Kekule von Stradonitz (»Über eine weibliche
Gewandstatue aus der Werkstatt der Parthenongiebelfiguren«)
veröffentlichten Berliner Figur vor Augen gehabt hat.

18. (1251). Bruchstück —Leib und Oberschenkel —einer
in Vorderansicht stehenden weiblichen Figur. Sie ruht auf dem
linken Bein und trägt einen eng anliegenden Chiton. Im Rücken
gewahrt man, dafs sie mit der linken gesenkten

Hand einen Mantel nach vorn zog. Die Rücken-
fläche ist mit dem Zahneisen gerauht und stellen-
weise gespitzt. Auf der Vorderseite haftet viel
Kalk, doch erkennt man, dafs viele kleine Falten
hart eingeschnitten bezw. eingeritzt sind.

19. (1198 = Sch. 37). Torso einer in
Vorderansicht stehenden weiblichen Figur. Der
Chiton, den sie trägt, liegt eng an und schiebt
sich nur an den Seiten zu einem erhöhten Rande
zusammen. Von diesem ziehen sich kleine Fält-
chen nach vorn (s. Fig. 16). Solche werden auch
auf der Vorderseite angebracht gewesen sein.
Jetzt sind nur noch die beiden Falten zwischen
den Brüsten zu sehen, die sich nach der rechten
Schulter hinziehen (s. auch die Rückansicht Fig. 17).
Die linke Schulter ist nackt, der linke Oberarm
scheint gesenkt gewesen zu sein. Die Rücken-
fläche , ein kleines, trapezförmiges ebenes Stück,
ist fein gespitzt. Der Hüfte entspricht hinten das
ausgebrochene Dübelloch (tf. 0,04, 1. 0,05 m), das
0,32—0,33 m von der anzunehmenden Standfläche
entfernt ist.

20. (1297 = Sch. 27). Unterkörper einer
nach rechts sitzenden, mit Chiton und Himation
bekleideten weiblichen Figur. Der Sitz scheint ein
Fels sein zu sollen. Die Rückenfläche ist sehr grob gespitzt, das
linke Bein hinten ein Stück weit roh ausgeführt. Die Fufsfläche
ist rechts gebrochen, links abgeblättert. Das ganze Stück ist
sehr beschädigt.

21. (1281 = Sch. 4). Unterteil einer nach rechts sitzenden
weiblichen Figur, die mit Chiton und Himation bekleidet ist. Der
Sitz ist formlos, seine linke Seite roh bearbeitet, nicht gebrochen.
Die Rückenfläche ist fein gerauht, ihre rechte untere Ecke ge-
spitzt und abgeschrägt. Darin befindet sich ein rundes, Blei ent-
haltendes Loch. Die Fufsfläche ist so hergestellt, dafs mit dem
Bohrer Löcher eingetieft und ihre Ränder weggeschlagen sind.
Ein darin befindliches, Blei enthaltendes Loch ist neueren Ur-
sprungs.

22. (1293). Unterteil einer nach rechts sitzenden, in ein
Himation gehüllten Figur, die einen Omphalos im Schofse hält.
Eine Hand — wohl die Linke der Figur — greift von hinten
über den Omphalos. Rücken- und Fufsfläche sind sehr grob ge-
spitzt, ebenso ist die Arbeit an der Vorderseite auffallend roh.

23- (io75 = Sch. 2). Nach rechts sitzende weibliche Figur,
gekleidet in einen Chiton mit Bausch und Überschlag und ein
Himation, das von den Schultern herabfällt und um die Beine gfe-

Fig. 16.

Fig. 17.
 
Annotationen