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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 3) — Berlin, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.1792#0021
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^a^

Kopfe des ersten Soldaten im Helm, Nase des /weiten, ebenso
wie der Rand seines Schildes, ein Teil des rechten Vorderarms
des Leierspielers; rechte Hand und eine Flöte des Flötenspielers;
Nase, Mund und Kinn des Feldherrn heim Altar ebenso wie sein
rechter Vorderarm und ein Teil seiner Lanze; rechter Arm des
ersten und rechter Vorderarm des zweiten Opferdieners hinter dem
Altar, Kopf des libierenden Mannes; Nase des Opferdieners, der
den Stier**) führt; Nase des Junglings mit den Palmwedeln und
der größte Teil des Wedels über dem Stier; Kopf und ein Teil
des linken Vorderarms des Opferdieners, der den Widder fuhrt,
und Kopf und linker Arm dessen, der das Schwein faßt; Nase des
ersten Soldaten und ein Stuck des linken Fußes des dritten. Schnauze
des Pferdes, endlich der größte Teil des unteren Sockelstreifens, na-
mentlich in der rechten Hälfte sowie Teile des Reliefgrundes oben.

An den beiden Luden von i sind, in rechtem Winkel zur
Hauptflache anstoßend, die Ansätze der Seitenreliefs erhalten, die
unter 3,A und 4,D abgebildet sind.

Münchener Reliefs (2—4). Wie die Abbildung erkennen laßt,
sind die beiden Schmalseiten (3,B;4,C) jetzt rechts und links von der
Langseite angebracht. Die gesamte Lange des so gebildeten
Frieses betragt 8,92 m, seine Höhe, soweit noch sichtbar, 0,785 m.
Die Lange des Hauptstuckes (2) mit Einschluß der, allerdings
z. T. zu ergänzenden, Pilasterbasen gemessen (wie bei t) ist 5,64 m.

(,2) Das Relief dieser Langseite besteht aus vier Platten, deren
Fugen den rechten Arm des bei Doris sitzenden Eros, die rechte
Schulter des blasenden Triton vor Poseidons Wagen, und das
Vorderteil des letzten Seetieres rechts durchschneiden. Die ab-
schließenden Pfeiler hängen mit den Endplatten zusammen, nicht
aber mit den jetzt hier anstoßenden Platten der Schmalseiten. An
dem Pfeiler links ist nur die linke Ecke des Kapitells neu,
dessen oberster Teil mit Spuren der einst über den Reliefs
herlaufenden Leiste jetzt im modernen Wandverputz steckt.
An der Nereide auf dem Seestier ist ergänzt die Nase, der dem
Beschauer zugewendete Teil des Kästchens mit einem Teil der
rechten Hand, der ganze linke Arm von oberhalb des Ellenbogens
an und der linke Fuß mit einem Teil der Falten darüber. Am
Stier ist das rechte Hörn und Ohr neu, das rechte Nasenloch mit
Umgebung und das rechte Bein von unterhalb des Knies an; an
seiner Schwanzflosse ist die obere rundliche Biegung links ergänzt
ebenso wie die rechte untere Spitze, diese zugleich mit einem
Stück der unteren Leiste, von der überhaupt große Teile modern
sind. Rechts vom Kopf des Stieres ist die Platte gebrochen; der
Bruch geht durch das linke Hörn und das linke Bein.

Auch die Platte mit der Doris ist gebrochen, und zwar rechts
vom Kopf des Seepferdes, so daß der Bruch durch dessen beide
\ orderbeine geht; außer einigen geringfügigen Ausfüllungen des
Grundes (mit Gips) ist dadurch am rechten Vorderbein des Tieres
eine kleine Ausbesserung nötig geworden. Sonst ist an ihm noch
neu: das linke Ohr, die schmalere Spitze des Stirnschopfes, der obere
Rand der linken Nüster, am Fischschwanz Stücke links und rechts
von der hier durchgehenden Plattenfuge und der rechte Rand der
Schwanzflosse. An Doris ist die Nase neu; die äußerste Spitze
der Flamme ihrer Fackel in der Linken ist vom Wandverputz
verdeckt, von der in der Rechten ungefähr die obere Hälfte bis
zur Flamme hin ergänzt. Von dem Eros, der auf den Windungen
des Tieres sitzt, ist der ganze Kopf, der linke Unterarm, der
rechte Arm mit der Achsel und dem angrenzenden Teil der Brust,
auch der obere Teil des rechten Flügels und ein Stück des
Zügels neu.

Von den beiden jugendlichen Tritonen, die den Wagen ziehen,
zeigt der rechts die folgenden Ergänzungen: Nase und Oberlippe,
linker Unterarm und Muscheltrompete, rechte Hand und Hand-
gelenk, ein Stück der rechten Hüfte, links von der hier durch-
gehenden Fuge. Der linke Triton hat ergänzte Nase und einen
Flicken am oberen Rande seiner linken Flosse; an seiner Leier
sind beide Hörncr, der obere Steg und ein dreieckiges Stückchen
der Saiten neu. Die zahlreichen Bohrlöcher in seinem Haar auf
einen Metallkranz zu beziehen ist unmöglich, da sie z. T. in den
unteren schneckenförmigen Enden der Locken liegen. Es müssen

die Spuren der flüchtigen, stark mit dem laufenden und dem Stich-
bohrer arbeitenden Technik sein, die sich ahnlich ebenso am Haar
und Gewand der andern Gestalten, auch an den Tierleibern findet.
Besonders der Stichbohrer hat in den Tiefen vielfache Spuren
zurückgelassen. Dagegen muß von einem angesetzten Metallteil
ein Bohrloch herrühren, das sich rechts von dem blasenden Triton
in dem irrationellen, vom Zügel aufwärts gehenden Ansatz befindet,
gleichartige Bohrlöcher liegen ziemlich genau senkrecht unter diesem
im Fischleib des Triton, weiter rechts aufwärts in dessen nächster
Windung, im linken Unterbein der Amphitrite und unter dem
rechten Knie des Poseidon, endlich am Rand der Lehne des
Wagens rechts. Außer dem erstgenannten liegen alle diese Löcher
in einer graden Linie, die über das linke Handgelenk und den
Schoß des Poseidon fuhrt und einer hier in die Falten einschneiden-
den Furche entspricht. Es scheint danach sicher, daß hier ein
metallener Dreizack angebracht war, der nur lose im Arme des
Gottes ruhte'9). in mehreren der Löcher befinden sich deutliche
Spuren von Eisen. In dem erstgenannten Loch wird das Joch des
Wagens befestigt gewesen sein.

Am Wagen selbst ist die schräg nach links oben gehende
Speiche und ein großes Stück der Radfelge links modern. Ein
Bruch geht links an der Ecke der Lehne durch die Platte. An
Amphitrite ist die Nase und der kleine Finger nebst der Außen-
seite der rechten Hand ergänzt, am Poseidon ebenfalls die Nase
und das Vorderteil seines linken Fußes. Der obere Teil seines
Kopfes ist völlig ausgearbeitet, und wird nur vom Wandverputz
verdeckt, auch der rechte Rand der Lehne ist etwas höher hinauf
erhalten, als jetzt sichtbar.

Nereide auf Seepferd. Neu ist die Nase und die vordere
Hälfte der Schale mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand.
Am Tier ist neu die Schnauze oben und unten, das linke Ohr, das
linke Bein von der senkrechten Fuge an nach links und sogar
etwas nach rechts, ebenso wie ein anstoßendes Stück des Vorder-
bugs. Am Eros links ist neu das ganze rechte Bein mit Gesäß
und Teilen des Bauches, die linke Ferse, der rechte Arm ganz,
die Spitze des rechten Flügels, der Mund, die Nase und ein an-
grenzendes Stück der Stirn. Am hockenden Eros rechts ist der
linke Arm mit Schulter, der rechte ohne sie ganz neu, ebenso der
linke Flügel und die Nase. Der aufstrebende Haarschopf, der ganz
frei ausgearbeitet ist, wird vom Wandverputz zum Teil verdeckt.
Am Pilaster ist ein Stückchen der Basis unten links, die rechte
Ecke des Kapitells und zwei Flickstücke an der rechten Kante modern.

(3) Von der linken Schmalseite ist das linke Ende (A) in
Paris an dem rechten Ende des Opferreliefs erhalten, das Stück
in München (B) besteht aus einer größeren und einer ganz schmalen
(7,5 cm breiten) Platte, die das rechte Ende bildet. Die Fuge, in
der beide zusammenstoßen, ist alt und mehrfach (oben und unten)
ausgeflickt; der Pfeiler stößt mit Fuge an diesen schmalen Relief-
streifen. Die größere Platte ist 1,535 m ^nS sichtbar und steckt
noch etwa 1,5 cm tief im Wandverputz.

Vom Relief ist auf dem Stück A nur unten ein Rest erhalten,
in dem man die Schwanzflosse des Tritonen erkennen darf, dessen
zugehöriges Schwanz-Ende unter dem Fuß der Nereide unnatürlich
abgeschnitten erhalten ist. An dieser ist die Nase und ein kleines
Flickstück am linken Gesäß ergänzt, am Triton die Nase, der
Hinterkopf und das Ohr bis auf das Ohrläppchen, ein Flickstück
am rechten Oberarm und die mittlere Zehe der rechten Tatze.
An der andern Nereide ist die Nase neu, der Kopf des Drachen,
auf dem sie reitet, ist rechts von der Fuge mehrfach beschädigt
und war hier mit Gips ausgebessert; in der Bruchflache des Unken
Ohres zeigt sich ein Rohrloch ungewisser Bestimmung Zu erwähnen
sind endlich noch zwei viereckige Ausbesserungen des Reliefgrundes
am oberen Rande, zwischen dem Kopf der ersten Nereide und des
Triton und nahe beim rechten Ende der Platte.

(4) Die rechte Schmalseite ist größtenteils in München (C),
ihr rechtes Endstück (Dl ist am linken Ende des Opferreliefs in
Paris erhalten Auf diesem sieht man (in unserer Abbildung durch
den Schatten verdeckt) die Ausläufer einer Schwanzflosse, offenbar
zu dem oberen auf C erkennbaren, aber durch Abarbeitung ent-

'•) Das linke Hurn de* Stiere-. 11t .intfe-etzt,
vielmehr scheint es sehr möglich, d*B e* ein antikes

Antike Denkmaler 1912.

ilt trotzdem nicht sicher modern,
tder angefügtes ['"ra^ment (st

'9) So schon Schorn
ÜU[itothek Nr. IIb.

1 Kunst-Watt 1817 -S. 338 und in der Beschreibung der
 
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