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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Antike Denkmäler (Band 3) — Berlin, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.1792#0051
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i9i6-i9i7

Tafel 37—44. ARCHAISCHE THRONENDE GÖTTIN
IM ALTEN MUSEUM ZU BERLIN.

Die Statue wurde in den Amtlichen Berichten aus den Kö-
niglich Preußischen Kunstsammlungen XXXVII Nr. 8 (Mai ig 16)
zum erstenmal in einer hierüber als Abb. 1 wiederholten An-
sicht bekannt gemacht. Die vorliegende Veröffentlichung soll
die vollständige Grundlage für ihre wissenschaftliche Beurteilung
bieten, soweit Abbildungen und Beschreibung das überhaupt ver-
mögen.

Der Fundort der Statue, angeblich eine altgriechische Kolo-
nialstadt Unteritaliens, steht noch nicht fest. Andere Mitteilungen
weisen sogar auf Herkunft aus dem griechischen Osten. Im Jahre
1914 gelangte das Werk nach Paris und von dort auf Umwegen
am 10. Dezember 1915 nach Berlin,

Es besteht aus einem einzigen Block schönsten, leuchtend
körnigen parischen Marmors ■) und zeigt keinerlei Spuren von An-
stückung mit einer einzigen Ausnahme: die Stützen der Armleh-
nen des Throns waren besonders gearbeitet und zwischen die
oberste Leiste des Stuhlwerks und die Lehne eingeschoben, auf
jener nur verkittet, mit dieser durch Stifte verbunden, zu deren
Aufnahme und Vergießung die Lehne senkrecht durchbohrt wurde.
Das Gewicht der Statue im jetzigen Zustand ist etwa 950 kg.

') Diese BesLmmung wird

Antike Denkmäler 1916-17.

Max Klinger beitätigt.

Die ganze Hohe beträgt 151 cm. Die Plinthe ist 91,5 cm
lang, 70 cm breit und 6-—6,5 cm hoch. Der Thron hat eine
Breite von 69 chi, eine Tiefe von 53 cm ; der Fußschemel ist 37 cm
breit bei 20 cm Höhe an der linken Seite, während die rechte um fast
einen Zentimeter niedriger ist. Die Höhe des Thronsitzes ist
60,5 cm. Die Figur selbst mißt von den Fußsohlen bis zu den
Knien etwa 55 cm, der Oberkörper ist ohne Hals und Kopf
56 cm hoch, diese zusammen messen 33 cm. Die Länge des Ge-
sichts vom Kinn bis zum Scheitel beträgt 18 cm, die Entfernung
vom Haaransatz bis zur Nasenwurzel 5,5 cm, bis zur Nasenspitze
11,5 cm; die Entfernung vom unteren Nasenrand bis zum Kinn ist
wieder 5,5 cm. Es ist also eine Gestalt von natürlicher mensch-
licher Größe und normalen Proportionen.

Die Erhaltung ist, abgesehen von den verlorenen Teilen,
ungewöhnlich gut. Von der Fußbank ist die vordere linke Ecke
mit dem entsprechenden Teil der Plinthe abgeschlagen und nur
teilweise wiedergefunden und angefügt; rechts fehlt ein Stück des
Schemelfußes und der Plinthe, von der auch das hintere rechte
Eckstück abgebrochen ist; die mittlere Ecke der Plinthe mit dem
Ansatz des rechten Vorderbeins des Thrones ist ebenfalls abge-
brochen, aber wieder angesetzt. Vom Thron sind die beiden
Beine rechts, soweit sie frei gearbeitet waren, und das vordere

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